Vodafone-Manager Ellerbeck: "Wir haben Mietwucher bei der TAL"
Vodafone-Manager
Thomas Ellerbeck
Foto: Vodafone
Thomas Ellerbeck, Mitglied der Vodafone-Geschäftsführung und
Vizepräsident des Branchenverbands VATM, hat sich vehement für eine
Senkung der TAL-Entgelte ausgesprochen. "Wir haben Mietwucher bei der TAL",
sagte Ellerbeck auf einer Veranstaltung des Verbands am gestrigen Abend. "Dabei handelt es sich um
längst abgeschriebene Infrastruktur."
Für die Miete der Teilnehmeranschlussleitung, häufig auch "letzte Meile" genannt, zahlen die Wettbewerber der Deutschen Telekom derzeit 10,08 Euro netto pro Monat. Dieses Entgelt gilt noch bis zum 30. Juni dieses Jahres; die Bundesnetzagentur muss dann die neue Höhe der TAL-Gebühr festlegen.
Deutsche Telekom fordert deutliche Erhöhung der TAL-Entgelte
Vodafone-Manager
Thomas Ellerbeck
Foto: Vodafone
Wie berichtet, fordert die Telekom eine Erhöhung des TAL-Entgelts auf
12,37 Euro netto. Für die sogenannte KvZ-Tal, die die Strecke zwischen Kabelverzweiger und dem
Anschluss des Teilnehmers abdeckt, will der Bonner Ex-Monopolist künftig 8,80 Euro netto
(bislang: 7,17 Euro netto).
Auch der Branchenverband BREKO hatte sich deutlich gegen die Telekom-Forderung ausgesprochen: "Den Wettbewerbern würde durch eine Erhöhung der TAL-Entgelte um den beantragten Betrag insgesamt eine Viertelmilliarde Euro für eine gleich bleibende Leistung entzogen", gab BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers zu Protokoll.
Ellerbeck: Flächendeckender Glasfaser-Ausbau ist unbezahlbar
Ellerbeck hält einen flächendeckenden Ausbau Deutschlands mit Glasfaser indes für unbezahlbar. Hierfür müsse man mit Kosten von mindestens 80 Milliarden Euro rechnen, sagte der Vodafone-Manager. "Das kann sich kein Land erlauben. Wir haben heute leistungsfähige Alternativen wie LTE." Die nächste Stufe von LTE, LTE Advanced, werde zudem noch "eine ganz andere Leistungsfähigkeit mit sich bringen".
Derzeit gelte daher: "LTE Top, Glasfaser Flop", meint Ellerbeck. Die Funklösung sei gleichwertig mit Glasfaser, wenn es um die private Nutzung gehe. Allerdings müssten die Mobilfunk-Basisstationen und das dahinter liegende Kernnetz natürlich per Glasfaser angebunden werden.