Quartalszahlen

Telekom: 660 000 neue VDSL-Anschlüsse binnen drei Monaten

Die Wettbewerber machen nach Angaben der Telekom einen großen Anteil an den geschalteten Telekom-Leitungen aus. Knapp 300 000 Leitungen hätten diese alleine im ersten Quartal nachgefragt.
Von Thorsten Neuhetzki

VDSL boomt bei der Telekom VDSL boomt bei der Telekom
Foto: Deutsche Telekom
5 Millionen Glasfaser-Anschlüsse zählt die Deutsche Telekom mittlerweile nach eigenen Angaben in Deutschland. Das heißt aber nicht, dass diese Anschlüsse komplett auf Glasfaser­basis realisiert werden. Denn die Telekom zählt auch VDSL-Anschlüsse mit zu Glasfaser­anschlüssen, da hier die Glasfaser bis zum Multifunktionsgehäuse verlegt wird. Eine Unterscheidung zwischen den echten Glasfaser­anschlüssen, die die Telekom in einigen Pilotgebieten und Neubauregionen vornimmt und VDSL gibt es in den heute vorgelegten Zahlen nicht mehr. Auffällig ist aber, dass die Telekom sehr stark betont, dass die Wett­bewerber eine starke nachfragende Rolle bei der Telekom spielen.

Im 1. Quartal des Jahres sei die Zahl der Glasfaser­anschlüsse um 660 000 Anschlüsse gestiegen. Dabei dürfte die überwiegende Mehrheit auf VDSL zurückzuführen sein. Von diesem Zuwachs entfielen nach Telekom-Angaben 363 000 Anschlüsse auf eigene Kunden und 297 000 auf das Wholesale-Geschäft, weit überwiegend auf das Kontingentmodell. "Damit haben die Wettbewerber ihre Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen der Deutschen Telekom gegenüber den ersten drei Monaten 2015 um mehr als drei Viertel erhöht", heißt es von der Telekom. Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme hatte erst Anfang der Woche betont, dass die Telekom keine Re-Monopolisierung sehe, sondern den Wettbewerbern sogar weitere Vorleistungs­produkte anbiete. VATM-Chef Jürgen Grützner, ein Vertreter der Wettbewerber-Lobby, hatte gestern jedoch vor falschen Hoffnungen bezüglich des anstehenden VDSL-Ausbaus im Nahbereich der Vermittlungsstellen gewarnt.

Zahl der Festnetzleitungen nimmt weiter ab

VDSL boomt bei der Telekom VDSL boomt bei der Telekom
Foto: Deutsche Telekom
Der Netto-Zuwachs der eigenen Breitbandkunden wuchs im ersten Quartal um 62 000 Kunden. Zusammen mit weiteren 53 000 Neukunden bei Entertain trug das in der Gesamtsicht zu einem Anstieg der Breitband-Umsätze im Segment Deutschland um 1,8 Prozent bei. Die Wettbewerber-Nachfrage habe zu einem Anstieg der Wholesale-Umsätze im ersten Quartal um 2,9 Prozent geführt. Insgesamt musste die Telekom im Festnetz jedoch Federn lassen: 134 000 Festnetzanschlüsse wurden binnen eines Quartals abgemeldet. Damit zählte die Telekom zum Stichtag 31. März 2016 noch 20,093 Millionen Anschlüsse, von denen 7,470 Millionen auf IP-Basis funktionieren. Hier konnte die Telekom binnen eines Quartals 583  000 Anschlüsse auf All-IP migrieren. An Wettbewerber hat die Telekom 7,867 Millionen Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) vermietet - auch hier ging die Zahl um 183 000 Leitungen binnen eines Quartals zurück. Über die TAL realisieren die Wettbewerber eigene Dienste wie klassisches DSL aber auch noch VDSL aus den Vermittlungsstellen.

Details zum Mobilfunk-Segment der Telekom lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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