Marktstart

Telekom gibt VDSL-Anschlusspreis bekannt

Hochgeschwindigkeitsnetz geht am Mittwoch in Betrieb
Von ddp / Björn Brodersen

Ungeachtet des Regulierungsstreits mit der Bundesnetzagentur nimmt die Deutsche Telekom Anfang August ihr neues VDSL-Hochgeschwindigkeitsnetz in Betrieb. Das damit mögliche so genannte Triple Play - Fernsehen, Telefonieren und Surfen im Internet - startet am 2. August. Hauptattraktion wird die Übertragung der Fußball-Bundesliga sein, wozu der Konzern zusammen mit dem TV-Partner Premiere heute in München sein Angebot vorstellte. Außerdem werden die Kunden Zugriff auf zunächst mehr als 70 Fernsehsender mit über hundert Kanälen haben.

Im weiteren Jahresverlauf will die Telekom ihr Triple-Play-Angebot erweitern. Dann sollen Anwendungen wie Video on Demand und zeitversetztes Fernsehen hinzukommen, außerdem weitere Sender. Derzeit können neben Premiere, das die Bundesliga-Partien redaktionell aufbereitet, unter anderem die Programme der ProSiebenSat.1-Gruppe empfangen werden.

VDSL-Anschluss kostet 34,99 Euro im Monat

Für den VDSL-Anschluss verlangt die Telekom 34,99 Euro pro Monat. Hinzu kommen Tarifkosten. Das Angebot "Bundesliga auf Premiere powered by T-Com" kostet 9,95 Euro monatlich. Für die Hinrunde der aktuellen Liga-Saison wird nichts berechnet.

In einem ersten Schritt hat die Telekom ihr Glasfasernetz in zehn deutschen Metropolen und zwei mittleren Städten für insgesamt rund 500 Millionen Euro auf VDSL-Standard ausgebaut. Das neue Netz erlaubt sehr schnelle Übertragungsraten von bis zu 50 MBit/s. Der Ausbau verlaufe nach Plan, teilte die Telekom mit. Es seien bereits über drei Millionen Haushalte angeschlossen. Bis Anfang nächsten Jahres sollen in den zehn Großstädten annähernd sechs Millionen Menschen erreicht werden. Zunächst nutzt die Telekom wie bereits berichtet die verfügbare Bandbreite nicht voll aus. Zum Start soll die maximale Datenrate 25 MBit/s betragen. Anschlüsse mit 50 MBit/s soll es erst später im laufenden Jahr geben.

Weiterer Ausbau abhängig von Entscheidung der Bundesnetzagentur

In der zweiten Stufe sollen weitere 40 Großstädte für etwa 2,7 Milliarden Euro an das Netz angeschlossen werden. Das macht die Telekom aber davon abhängig, bei VDSL von einer Regulierung durch die Bundesnetzagentur ausgenommen wird. Der Konzern geht davon aus, dass er mit dem Hochgeschwindigkeitsnetz einen neuen Markt erschließt und deshalb nicht kontrolliert wird.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, stellte allerdings klar, dass die Telekom nicht damit rechnen könne, komplett von der Regulierung freigestellt zu werden. Soweit über das neue Netz angebotene Leistungen bereits bestehenden regulierten Märkten zuzurechnen seien, greife auch hier die Regulierung, sagte Kurth. Dies gelte sowohl für Vorprodukte, auf die andere Telekommunikationsanbieter zurückgreifen, als auch für die Endkundenmärkte, erläuterte Kurth.

So unterlägen etwa die Verbindungs- und Anschlusskosten der Telekom als marktbeherrschendem Unternehmen der Kontrolle durch die Bundesnetzagentur. Außerdem sei der Bonner Konzern bei der Sprachtelefonie-Komponente verpflichtet, sein Angebot dem Regulierer vorab anzuzeigen. Ferner könne die Behörde dann eingreifen, wenn Bündelprodukte in missbräuchlicher Weise gestaltet würden, sagte Kurth.

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