Kritik

BNetzA-Präsident Kurth kritisiert schleppenden Glasfaserausbau

Behördenchef: Zustand aktuell "sehr unbefriedigend"
Von Marc Kessler

Der Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA), Matthias Kurth, kritisiert den schleppenden Aufbau von Glasfasernetzen in Deutschland. Es sei sehr unbefriedigend, dass es trotz zahlreicher Verhandlungen zwischen den Telekommunikations-­Unternehmen bislang keine konkreten Ergebnissen gebe, sagte Kurth der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). Ohne eine abschließende Entscheidung werde der Netzaufbau in Deutschland blockiert, so der BNetzA-Chef.

Kurth befürwortet Kooperationsmodelle, bei denen mehrere Unternehmen gemeinsam zusammenarbeiten und den Netzausbau gemeinsam bewerkstelligen. "Es macht keinen Sinn, dasss zwei bis drei Gesellschaften Glasfaser in jede Wohnung legen", sagte Kurth der FTD. In einem gemeinsamen Forum will die BNetzA mit den Unternehmen über Probleme und Lösungsmöglichkeiten diskutieren. Die Gesprächsrunde ist im vergangenen Monat gestartet und zunächst auf ein Jahr angelegt.

Ende März hatte die BNetzA die Entgelte für den Zugang zur VDSL-Infrastruktur der Deutschen Telekom festgelegt. Dabei waren die von der Telekom geforderten Entgelte deutlich gekürzt worden, dennoch kritisieren die Wettbewerber des Bonner Ex-Monopolisten die Preise als nach wie vor zu hoch. Zudem dürfe die Telekom zahlreiche Posten noch bis Ende des Jahres nach Aufwand abrechnen, wodurch eine verlässliche Berechnungsgrundlage fehle.

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