Bundesliga-Streit

Telekom und Premiere kooperieren bei Bundesliga-Übertragung (aktualisiert)

Übertragung erfolgt per Internet, Satelliten-Übertragung aber nicht ausgeschlossen
Von Ralf Trautmann / Thorsten Neuhetzki mit Material von ddp und dpa

Die Deutsche Telekom hat eine Partnerschaft mit dem Abo-Sender Premiere vereinbart. Wie die beiden Unternehmen heute bekannt gaben, werden in der kommenden Saison die Spiele der Fußballbundesliga als Teil eines T-Online-Komplettpaketes unter dem Namen T-Home live per Internet übertragen. Das Angebot kann dabei nur mittels eines speziellen Media Receivers empfangen werden, die das Signal auf den Fernseher überträgt, und umfasst neben der ersten auch die zweite Bundesliga. Produziert wird das Programm hierbei von Premiere, technisch wird der Service über die Telekom abgewickelt.

Zudem wird zukünftig das komplette Premiere-Programm mit 28 Kanälen sowie mehrere Free-TV-Sender und Video-on-Demand-Services über T-Home übertragen. Ob die Telekom das IP-Signal künftig nicht nur über das neue Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL, sondern auch via Kabel oder Satellit überträgt, ließ Raizner zunächst offen. "Wir werden verschiedene Wege zu den Abonnenten finden", ergänzte Kofler. Bis zu sechs Wochen vor dem Start der neuen Saison im August werde man sich neue Angebote, Produkte und Preise überlegen.

Laut Raizner können bis Juni gerade einmal drei Millionen Haushalte an das VDSL-Netz angeschlossen werden. Noch einmal deutlich weniger werden dann wohl tatsächlich einen solchen Anschluss gebucht haben. Wie viele von diesen wiederum dann zum Sendestart über T-Online und Premiere Bundesliga schauen wollen, wagt noch niemand zu schätzen.

Als Übertragungsweg werde derzeit außerdem die Nutzung bestehender, aber langsamerer ADSL-Verbindungen geprüft, sagte Raizner. Sie ermöglichen Übertragungsraten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde.

DFL und Arena geben sich gelassen

Die Telekom hatte Ende vorigen Jahres von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die Rechte zur Internetübertragung der Ligaspiele zugesprochen bekommen. Die Ausstrahlung über das Fernsehen wurde dem neuen Premiere-Konkurrenten Arena, einer Tochter des Kabelnetzbetreibers Unity Media, zugesprochen. Die Telekom beanspruchte aber auch, das Internet-Signal über das Kabel und Satellit zu senden. Dagegen wehren sich sowohl DFL als auch Arena.

Die DFL hat derweil in einer ersten Stellungnahme bekräftigt, dass aus ihrer Sicht nur der Pay-TV-Anbieter Arena Bundesliga-Spiele live über Kabel und Satellit ausstrahlen darf. Die Internet-Rechte der Deutschen Telekom seien mit der geplanten Zusammenarbeit mit dem bisherigen Rechteinhaber und Arena-Konkurrenten Premiere bei schnellen Internet-Leitungen erschöpft. Die Premiere-Telekom-Allianz sei bei einer reinen Ausstrahlung über IPTV rechtens.

Auch Arena gibt sich gelassen. "Alle Premiere-Kunden können Bundesliga live bei Arena einfach und zum günstigen Preis bei uns bestellen. Eine Minderheit, die VDSL empfangen und sich leisten kann, kann es bei Telekom bekommen", sagte Arena-Geschäftsführer Christoph Bellmer.