Vorwürfe

Vodafone wirft Telekom Hinhalte-Taktik beim VDSL-Zugang vor

Vodafone-CEO Joussen: Telekom spielt auf Zeit
Von Marc Kessler

Im Streit mit der Deutschen Telekom um den Zugang zum superschnellen VDSL-Glasfasernetz hat Vodafone-Chef Friedrich Joussen dem Ex-Monopolisten eine Hinhaltetaktik vorgeworfen. "Meine Geduld geht zu Ende", sagte der Manager in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus.

Obwohl die Bundesnetzagentur verlange, dass der Konzern Kabelschächte und Verteilerkästen des VDSL-Netzes für alle öffne, "stocken die Verhandlungen", so Joussen. "Meine Mitarbeiter haben das Gefühl, die Bonner wollen uns lieber ihre Leistungen verkaufen als echten Wettbewerb zuzulassen." Er sieht nun wenig Hoffnungen auf Einigung. "Es wäre abenteuerlich, wenn Deutschland beim Ausbau des Breitbandnetzes zurückfiele, weil die Telekom die Monopolstellung ausreizt und auf Zeit spielt", sagte Joussen.

Vodafone wirbt künftig mit Slogan "Es ist deine Zeit"

Voran geht es hingegen beim Zusammenschluss von Vodafone mit seiner Festnetztochter Arcor. "Wir sind nach zwölf Monaten fast am Ziel", so Joussen. Der Name Arcor werde am 1. August in Vodafone AG umbenannt. Mittelfristig sei eine vollständige Verschmelzung geplant.

Darüber hinaus habe das Unternehmen seine Werbestrategie umgekrempelt. Der bisherige Slogan: "Make the most of now" werde ersetzt durch "Es ist deine Zeit", sagte Joussen dem Focus. "Handy und Notebook eröffnen jedem die Chance, seine Töne, Texte und Bilder zu verbreiten." Statt mit Schauspielern und Stars wolle die Telefongesellschaft künftig mit Internet-Ikonen wie Sascha Lobo und der Cartoonistin Ute Hamelmann werben. "Sie und andere stehen für die ?Generation upload?, die selbst im Netz aktiv wird", so Joussen.

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