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Breitband-Ziel 2018: 50 MBit/s darf nur ein Zwischenschritt sein

Im Rahmen eines Symposiums zum Breitband-Ausbau in Deutschland wird Deutschlands Weg in die Gesellschaft diskutiert. Die Europäische Kommission fordert, Anreize für Investitionen in Highspeed-Breitbandnetze bei fairen Wettbewerbsbedingungen zu setzen.
Aus Berlin berichtet Marleen Frontzeck-Hornke

Zum Thema "Der Weg in die Gigabit-Gesellschaft" hat Reinald Krüger von der Europäischen Kommission eine Keynote gehalten. Dabei stehe Brüssel vor einer großen Herausforderung. So müssten Anreize für Investitionen in High­speed-Breitbandnetze bei fairen Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden.

Investitionen müssten sich natürlich sowohl für neue als auch etablierte Marktteilnehmer lohnen. Die Politik sei dazu angehalten, dafür Möglichkeiten zu schaffen. In anderen Ländern gebe es die Diskussion wie in Deutschland um den Vectoring-Ausbau im Zusammenhang mit der Telekom so nicht, sagt Krüger. "Vectoring gibt es auch in anderen Ländern, allerdings nicht so detailliert wie zum Beispiel in Deutschland im Nahbereich. Dies liegt auch daran, dass wir die Geschichte der TAL haben", so Krüger.

Symposium: Der Weg in die Gigabit-Gesellschaft Symposium: "Der Weg in die Gigabit-Gesellschaft"
Bild: teltarif.de
Die Wettbewerber müssten fair behandelt werden. Zukünftig heißt es: "Wie können wir Europa wieder zu einem Marktführer im Bereich Breitband machen?". Bis 2020 sollen etwa 50 Milliarden Geräte ans Internet angeschlossen sein. Die Frage sei, was ist nach 2020? Die Überarbeitung des Tele­kommuni­kationsrahmens wird aber nicht vor 2020 stattfinden können.

Die Regulierung müsse außerdem über die Grenzen kohärenter werden. Ein Beispiel führt Krüger an: In Italien sei die letzte Meile kürzer als in anderen Ländern, es gebe dort aber auch kein Kabelnetz.

Führende Rolle Deutschlands angestrebt

Hartwig Tauber vom FTTH Council Europe hat auf dem Symposium das Thesenpapier zum Weg zur Gigabit-Gesellschaft offiziell gemacht. Man erwarte eine langfristige Betrachtung zum Thema Breitbandausbau. Der Blick müsse auf das große Ganze gelegt werden. So benötige Deutschland im Verlauf der nächsten Dekade Gigabitnetze. Außerdem schaffe eine zukunftssichere Kommunikationsinfrastruktur Wachstum und Arbeitsplätze.

Hartwig Tauber spricht über den Weg zur Gigabit-Gesellschaft. Hartwig Tauber spricht über den Weg zur Gigabit-Gesellschaft.
Bild: teltarif.de
Der Weg zur Gigabit-Gesellschaft erfordere den Ausbau der Netze im Wettbewerb und Glasfaser als Basistechnologie, heißt es weiter. Zudem fordern die Verbände Anga, Breko, Buglas und VATM sowie das FTTH Council Europe eine Neujustierung der deutschen Breitbandpolitik, die in ihren Augen unumgänglich sei. Weiterhin solle der Netzausbau durch Fortschrittsberichte begleitet werden. "Wir sind davon überzeugt, dass Deutschland eine führende Rolle in der Gigabit-Gesellschaft einnehmen kann. Generell kann 50 MBit/s nur ein Zwischenschritt sein", so Tauber weiter. Nähere Ausführungen zu den einzelnen Punkten des Thesenpapiers werden wir Ihnen in einer noch folgenden Meldung nachreichen.

Wie kann der Breitbandausbau in Zukunft funktionieren, wenn die Akteure vielleicht nicht an einem Strang ziehen? Die Wettbewerber forderten heute: Die Telekom muss mitmachen.

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