Entscheidung

Telekom dürfte Bundesliga per Sat senden - macht es aber nicht

DFL senkt Gebühren für Lizenz ab, Telekom sendet nur per Internet
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von ddp

Nun ist es endgültig: Premiere wird die Fußball-Bundesliga nicht per Satellit oder Kabel zeigen können. Das hat der Sublizenzgeber, die Deutsche Telekom, heute mitgeteilt. Demnach akzeptiert die Deutsche Fußball Liga (DFL) zwar die Auffassung der Telekom, dass mit der erworbenen IPTV-Lizenz auch per Satellit und Kabel gesendet werden darf. Die Telekom jedoch verzichtet nach eigenem Bekunden auf diese Möglichkeit, mit der sie gleichzeitig Vertragspartner Premiere aus dem Rennen kickt.

Im Rahmen der Verhandlungen konnten sich die Deutsche Telekom und die DFL auf eine Absenkung der Lizenzgebühren einigen und damit dem Umstand Rechnung tragen, dass die Rechte nicht in vollem Umfang ausgenutzt werden. Im Gegenzug verzichtet auch arena [Link entfernt] auf einen Teil seiner Lizenz. Nach Angaben der DFL wird der Pay-TV-Sender nicht per IPTV senden. Liga-Präsident Werner Hackmann kündigte auf der Pressekonferenz an, dass die Handy-TV-Rechte an der Bundesliga ebenfalls an die Telekom geben werden.

Zudem wird die Telekom ab der kommenden Saison Premium-Partner der Bundesliga. Das bedeutet, dass das Telekom-Logo unter anderem auf den Trikot-Ärmeln der Spieler sowie auf den Auswechseltafeln zu sehen sein wird. Zusätzlich hat der Bonner Konzern eine Option auf das Liga-Sponsoring für die beiden nachfolgenden Spielzeiten.

Auch Sportsbar-Rechte an arena

In Sachen Übertragung fokussiert sich die Deutsche Telekom in Zukunft auf die Verbreitung der Live-Spiele und der Nachberichterstattung "über das Hochgeschwindkeitsnetz der T-Com". Damit ist jedoch offenbar nur VDSL gemeint, wie die Angabe der Nachrichtenagentur ddp zeigt, dass das Netz vorerst in drei Millionen Haushalten zur Verfügung steht. Premiere bereitet das Internet-Bundesliga-Angebot für die Telekom auf und hatte auf eine weitergehende Zusammenarbeit gehofft, die nun ausfällt.

Der Pay-TV-Rechteinhaber arena wird zudem bei den so genannten Sportsbar-Rechten zum Zuge kommen. Die Möglichkeit, Live-Spiele in Gaststätten zu zeigen, war ebenso wie die Handy-TV-Rechte Gegenstand der zweiten Teilausschreibung, die ebenfalls die kommenden drei Spielzeiten umfasst. Bislang liegen die Sportsbar-Rechte bei Premiere. Premiere kündigte indes noch für Juni Preissenkungen für seine Kabel- und Satellitenprogramme an. Die neuen Angebote werden sich an den veränderten Rahmenbedingungen orientieren, sagte Premiere-Chef Georg Kofler. IPTV sei für viele Premiere-Kunden zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht greifbar.