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Schnelles Internet: Brüssel unterstützt Telekom-Konkurrenten

Zugang zu Glasfasernetzen soll für alle Anbieter offen sein
Von Marie-Anne Winter

Für die großen Telekommunikationskonzerne bedeuten die neuen Vorgaben aus Brüssel eine Niederlage: Das superschnelle Internet der neuen Generation soll nach dem Willen der EU-Kommission allen interessierten Anbietern offenstehen - und gerade nicht nur den großen Konzernen. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) will die Brüsseler Behörde am kommenden Montag Leitlinien verabschieden, denen zufolge beim Ausbau des Glasfaserkabelnetzes weder die Telekom Deutschland noch andere Netzbetreiber neue Monopole errichten dürfen.

Damit legt die Kommission die lang erwarteten Regeln für das Hochgeschwindigkeitsnetz fest. leuchtende Glasfasern leuchtende Glasfasern
Bild: Vodafone
Für die Branche ist die Aufrüstung der Infrastruktur wichtig, um lukrative Dienste wie Internetfernsehen und Videokonferenzen in hochauflösender Qualität anbieten zu können. Der Investitionsbedarf ist gewaltig: Europaweit wird er auf 180 bis 270 Milliarden Euro geschätzt. 40 bis 50 Milliarden Euro wird der Glasfaserausbau in Deutschland kosten.

Unklarheit über die Regeln für die Nutzung der Netze hatte in den vergangenen Jahren den dringend nötigen Ausbau gehemmt. Mit den Vorgaben der EU ist nun klar: Wer in Europa Glasfaserkabel verlegt, muss allen interessierten Rivalen Zugang zu seinen Netzen geben - zu regulierten Preisen. In Deutschland müsse die Bundesnetzagentur "prüfen, ob die Investoren ausreichende Kabelschachtkapazitäten für Dritte installieren und einen kostenorientierten Zugang zu diesen Kapazitäten gewähren", heißt es in einem Kommissionsentwurf, der der FTD vorliegt.

Mit dieser Grundsatzentscheidung will EU-Telekomkommissarin Neelie Kroes Anreize für den Netzausbau schaffen, ohne den Wettbewerb zu bremsen.

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