Geheimdienst-Enthüllungen

CNN: USA haben Angst vor weiterem Whistle­blower

Edward Snowden hat den USA mit seinen Enthüllungen schwer zugesetzt. Gibt es jetzt noch einen Whistleblower, der ähnlich zuschlägt? Die USA gehen davon aus.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Welche Geheimnisse wird der nächste Whistleblower enthüllen? Welche Geheimnisse wird der nächste Whistleblower enthüllen?
Bild: dpa
Die USA fürchten, dass es nach dem Whistle­blower Edward Snowden einen weiteren Enthüller von Geheim­dienst­informationen geben könnte. Das berichtete der TV-Sender CNN unter Berufung auf nament­lich un­genannte Regierungs­beamte. Der Sender verweist dabei auf die Webseite The Intercept des US-Journalisten und Snowden-Helfers Glenn Greenwald. Dabei gehe es um Daten­banken mit Namen von bekannten oder mutmaßlichen Terroristen.

Unklar sei aber, über wie viele Daten der "neue Enthüller" verfüge. Darüber hinaus sei auch noch nicht absehbar, "wie viel Schaden das an­richten könnte", berichtete der Sender. Ersten Ein­schätzungen der Regierungs­beamten zufolge handele es sich um Material von einer geringeren Geheimnisstufe als die Veröffent­lichungen Snowdens.

Die größte von The Intercept veröffentlichte Datenbank namens Terrorist Identities Datamart Environment enthalte etwa eine Million Namen, heißt es unter Berufung auf eine ebenfalls namentlich nicht genannte Quelle.

Die gesammelte Daten­mengen seien nach dem vereitelten Spreng­stoff­attentat des "Unterhosen-Bombers" auf ein US-Flugzeug beim Landeanflug auf Detroit Weihnachten 2009 sprunghaft angestiegen.

Greenwald hatte bereits in der Vergangenheit angedeutet, dass es weitere Whistleblower geben könnte.

Snowden lebt weiterhin im Asyl

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Snowden hatte vor einem Jahr mit Ent­hüllungen über das weltweite und millionen­fache Sammeln von Telefon- und Internet­daten durch den US-Geheim­dienst NSA Empörung ausgelöst. Auch das Handy von Bundes­kanzlerin Angela Merkel war überwacht worden.

Der Ex-NSA-Mitarbeiter Snowden lebt derzeit in Russland im Asyl. Seine Zukunft ist weiterhin unklar. Auch ein weiterer ehemaliger NSA-Agent, Thomas Drake, berichtet über das totalitäre Überwachungssystem, welches die US-Regierung mit der NSA geschaffen hat. Was Drake vor dem NSA-Untersuchungsausschuss gesagt hat, lesen Sie in einer gesonderten Meldung.

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