Huawei bestreitet Bloomberg-Vorwürfe zu Spionagesoftware
Huawei
Bild: Pixabay
Die Behauptungen, Huawei-Smartphones hätten ehemals Spionagesoftware enthalten, reißen nicht ab: In einer Untersuchung wollen Bloomberg-Reporter festgestellt haben, dass die chinesische Regierung die Software auf Huawei-Smartphones im Jahre 2012 dazu nutzten, einen Cyberangriff auf das australische Telekommunikationsnetz zu starten.
Als Beweis führt Bloomberg ehemalige US-Sicherheitsbeamte an, deren Aussage nach chinesische Geheimdienstmitarbeiter in jene Gruppe der Huawei-Belegschaft eingeschleust wurden, die seinerzeit Australiens größtes Telekommunikationsunternehmen bediente. Diese hätten der Huawei-Firmware eine Malware hinzugefügt, die bei einem Software-Update automatisch und unbemerkt auf die Geräte gelangt sei.
Huawei
Bild: Pixabay
Angebliche Datenweiterleitung an chinesische Regierung
Die Malware soll dazu in der Lage gewesen sein, die Kommunikation der Smartphone-Nutzer aufzuzeichnen und Daten an die chinesische Regierung weiterzuleiten. Zur Vertuschung des Datenraubes habe sich die Schadsoftware nach einer Weile selbst zerstört. Fast zwei Dutzend ehemalige Sicherheitsbeamte hätten dem Medienunternehmen nach bestätigt, dass die Spionagevorgänge von 2012 bis 2019 stattgefunden haben.
Huawei feuert zurück
In einer Stellungnahme auf seiner Website bezeichnet Huawei den Bloomberg-Bericht als einen „beeindruckender Akt journalistischer Kontorsion (Akrobatik)“ und stellt die Frage, warum die Quellen der angeblichen Beweise für die Schadsoftware auf Huaweis Geräten nicht schon früher mit ihren Behauptungen an die Öffentlichkeit gegangen seien, und warum nicht eine Analyse angesehener, unabhängiger Sicherheitsexperten von Drittanbietern einbezogen worden sei.
Entlastung durch australische Netzbetreiber
Dem Huawei-Bericht nach sollen bereits zwei australische Telekommunikationsunternehmen, Optus und TPG, jegliche Kenntnisse von diesem Vorfall bestritten haben. Sogar der NCSC in Großbritannien, eine der strengsten Cyber-Sicherheitsbehörden der Welt, gäbe ausdrücklich an, dass keine Mängel an Huawei-Geräten auf chinesische staatliche Eingriffe zurückzuführen seien.
Zudem enthielten die werkseigenen Softwarepakete robuste Schutzmechanismen, die ausschließen, dass ein Software-Update hochgeladen oder installiert wird, sofern die Firmware zuvor von einem Dritten manipuliert wurde. Ferner gehörten Netzwerke den Betreibern, sprich: Huawei habe, als einer von vielen Anbietern in der Telekommunikationsbranche, keine Möglichkeit, auf die Netze der Betreiber zuzugreifen, es sei denn, es gäbe hierfür eine ausdrückliche schriftliche Genehmigung.
Auf die Vorwürfe, eingeschleuste Mitarbeiter beschäftigt zu haben, antwortet der in Shenzhen ansässige Telekommunikationsausrüster:
Huawei bezieht Stellung zu Bloomberg-Vorwürfen
Screenshot: Claudia Krüger / Teltarif / Huawei
Zum Abschluss betont Huawei, immer offen für eine Zusammenarbeit zu sein, und Prüfungen mit offenen Armen zu willkommen, ob seitens Regierungen, Kunden oder anderer Interessengruppen.
Ehemals Teil von Huawei, hat sich Honor schon vor einiger Zeit von dem chinesischen Mutterkonzern abgespalten. In den letzten Monaten machte besonders das Honor 50 von sich reden, das, anders als Huawei-Smartphones, über Google-Dienste verfügt. Interessierte finden dieser Tage beim Mediamarkt attraktive Angebote zum Honor 50.