Anonyme Kennungen

Apple setzt auf mehr Datenschutz

Apple setzt auf mehr Datenschutz und verwendet im großen Stil zufällig erzeugte Gerätekennungen, um die Identität von Apple-Nutzern zu verschleiern.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Apple-Chef Tim Cook setzt auf mehr Datenschutz für Apple-Kunden Apple-Chef Tim Cook setzt auf mehr Datenschutz für Apple-Kunden
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Apple betont immer wieder, wie sehr dem Konzern am Datenschutz gelegen sei - und tatsächlich hat Apple bisher auch keine Auseinandersetzungen mit US-Behörden gescheut, um die Daten seiner Kunden zu schützen. So sorgt beispielsweise die Verschlüsselung bei Apple iMessage für Unmut beim FBI und dem US-Justizministerium - diese wollen Apple notfalls gerichtlich zur Herausgabe von Nutzerdaten zwingen. Apple-Chef Tim Cook setzt auf mehr Datenschutz für Apple-Kunden Apple-Chef Tim Cook setzt auf mehr Datenschutz für Apple-Kunden
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Jetzt setzt Apple auf breiter Front nach dem Zufallsprinzip erzeugte Gerätekennungen ein, um die Privatsphäre der Nutzer seiner Online-Dienste zu sichern. So sei etwa die Karten-App so ausgerichtet, dass keine Bewegungsprofile damit erstellt würden, erläuterte Apple auf einer neuen Website zum Datenschutz. Dafür erkenne die Anwendung die Nutzer nur über eine zufällige ID, die Routendaten würden in mehrere Segmente aufgeteilt, um Informationen über Startpunkt und Ziel voneinander zu trennen.

Informationen verteilen

Auch bei anderen Online-Funktionen, bei denen Daten ausgewertet werden, werde die Identität der Benutzer durch anonyme Kennungen verschleiert.

Apple setzt damit den Kurs fort, den Datenschutz zum Verkaufsargument zu machen. Konzernchef Tim Cook versucht schon seit einiger Zeit, sich auf diese Weise von Konkurrenten wie Google mit seinem dominierenden Smartphone-Betriebssystem Android abzuheben.

Mit dem Überwachungswahn schrecke man Terroristen und Kriminelle nicht ab, weil die sich mit modernen Verschlüsselungssystemen auskennen würden, sondern treffe die guten Leute, von denen es sehr viel mehr gebe.

Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche sprang jüngst für seine Fahrzeuge auf die Apple-Argumentation auf, man verdiene das Geld mit Hardware und sei deshalb nicht auf die Auswertung von Nutzer-Daten angewiesen.

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