Graphik-Boom

Start der CES in Las Vegas: Intel stellt neuen Chip Sandybridge vor

Prozessor, Graphik-Chip und Media-Beschleuniger auf einem einzigen Chip
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Intel CEO Paul Otellini: Zum Start der CES gibt es neue Chips von Intel Intel CEO Paul Otellini: Zum Start der CES gibt es neue Chips von Intel
Foto: teltarif.de
Zum Start der Consumer Electronics Show (kurz CES) in Las Vegas verkündet der Chiphersteller Intel heute den offziellen Start einer seit über vier Jahren neu entwickelten Chip-Familie. Der Start wurde schon über Wochen spekuliert und unter dem Codenamen "Sandybridge" berichtet. Intel spricht selbst von der zweiten Generation der Intel Core Prozessoren. Sandybridge bringt sowohl für die Nutzer als auch die Industrie neue Impulse durch die Integration von Prozessor, Graphik-Prozessor und Media-Beschleuniger auf einem einzigen 32 nm-Chip. Intel bringt für Sandybridge die riesige Zahl von 1,16 Milliarden Transistoren auf einem winzigen Chip unter - zum Vergleich: Dies entspricht der Platzierung von 2 500 Transistoren auf dem Querschnitt eines menschlichen Haares!

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Eine herkömmliche und aufpreispflichtige Grafikkarte wird dabei überflüssig, zudem verlängert Sandybridge durch intelligentes Power-Management die Batterielaufzeiten im Vergleich zu heutigen Systemen signifikant. Unter den Namen Core i3, Core i5 und Core i7 hat Intel heute insgesamt 20 neue Prozessoren vorgestellt.

Sandybridge vereinigt CPU, Graphikverarbeitung und Media-Beschleuniger

"Sandybridge stellt den bisher größten Fortschritt von einer Chip-Generation zur nächsten dar", stellte Mooly Eden, bei Intel für die PC-Sparte zuständig, heraus. Im Vergleich zum heute besten verfügbaren Prozessor beschleunige Sandybridge Programme wie MS Excel und MS Powerpoint um 60 Prozent, im Vergleich zu etwa zwei oder drei Jahre alten Systemen sind nach Herstellerangaben Optimierungen von 300 bis 800 Prozent möglich. Die Verbesserungen schlagen sich aber nicht nur in der Verarbeitungsgewindigkeit nieder, sondern auch in der Batterielaufzeit mobiler Systeme. Da die zwei oder vier Prozessorkerne nur "bei Bedarf" arbeiten und ansonsten sehr wenig Batterieleistung beanspruchen, steige die Batterielaufzeit signifikant.

Im Bereich der Graphikleistung hat Intel eine neue HD-Graphik-Technologie entwickelt, die sowohl für die Verarbeitung von HD-Video als auch aufwendige 3D-Spiele Verbesserungen bringen soll. In Verbindung mit dem ebenso heute eingeführten Intel Insider-Programm bietet Intel zusammen mit bestimmten Medienbibliotheken HD-Videos on demand zum Download an. Weitere Neuheit ist das Intel Quick Synch Video. Der auf dem Chip integrierte Hardbeschleuniger ermöglicht nach Angaben von Intel etwa die Konvertierung eines vierminütigen HD-Videos in 16 Sekunden, etwa beim Überspielen von Kamera zum PC oder bei der Übertragung von PC zu Handy. Drittes neues Element von Sandybridge ist Intel Widi 2.0 (Wireless Display). Damit können nun auch HD-Videos drahtlos von jedem PC mit Sandybridge-Plattform auf große Bildschirme und Fernseher übertragen werden. Diese Kombination der drei Komponenten Prozessor, Graphik-Prozessor und Media-Beschleuniger auf einem einzigen Chip ist nach Angaben von Intel schneller als jede auf dem Markt befindliche Kombination aus herkömmlicher CPU und (auch Highend-)Graphikkarte.

2010 war erfolgreich, 2011 soll noch besser werden

Intel gewährte im Rahmen der Pressekonferenz einen kurzen Blick in die Geschäftszahlen, ebenso in Verkaufszahlen des gesamten PC-Marktes. Im vergangenen Jahr wurden weltweit pro Tag mehr als eine Million PCs verkauft. Treiber dieser Entwicklung sind die Privatkunden, die in 2010 zwei Drittel aller PCs kauften (nach 29 Prozent in 2000). Eden sprach vom erfolgreichsten Jahr der Geschichte für Intel und die gesamte Industrie. Auch Netbooks verkauften sich 2010 gut: Weltweit war es mindestens 30 Millionen mit steigender Prognose für 2011, allem Erfolg der Tablets zum Trotz.

Weitere Treiber für Wachstum in den kommenden Jahren werden neben der heute vorgestellten Sandybridge-Chip-Plattform die zunehmende Durchdringung des PCs im alltäglichen Leben der Menschen sein: Eden sprach dabei von PC-Funktionen und -Technologien im Fernseher, im Automobil und ebenso natürlich auch die immer breiter werdende Auswahl von Desktop-, Notebook-, Netbook- und Tablet-PCs.

Keine Informationen gab es übrigens zu Smartphones und dem Software-Joint-Venture Meego mit Nokia. Diese Themen werden für Intel auf dem Mobile World Congress im Februar in Barcelona im Fokus stehen.

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