Netbooks 2011

Aussichten 2011: Tablet-Boom lässt Netbook-Markt schrumpfen

Asus kündigt neue Tablets an, AMD und Intel kämpfen um Marktanteile
Von Rita Deutschbein

Aussichten 2011: Tablet-Boom lässt Netbook-Markt schrumpfen Der Markt der mobilen Endgeräte orientiert sich neu
Montage: teltarif.de / Bild: Apple, Samsung
Der Erfolg des iPads, Galaxy Tabs und anderen Tablet-PCs verspricht für 2011 eine starke Preissenkung bei den Netbooks. Laut Informationen des asiatischen Wirtschaftsblatt Digitimes hat der Preisverfall in Taiwan bereits begonnen. Nahezu alle Netbooks unterschiedlichster Hersteller sind mittlerweile unter die 10 000-Taiwan-Dollar-Marke (circa 260 Euro) gefallen. Asus bietet demnach aktuelle Einsteigermodelle seiner Eee-PC-Serie mit Intel-Atom-N450-Prozessor bereits zu Preisen von um die 8 500 Taiwan Dollar an, umgerechnet gerade einmal 218 Euro. Sogar Top-Modelle mit N550-Dual-Core-Prozessor sind derzeit für weniger als 12 000 Taiwan Dollar (circa 311 Euro) zu haben. In Deutschland muss man für das günstigste Asus-Netbook mit N550-Prozessor im Vergleich dazu noch ganze 350 Euro auf den Tisch legen.

Aussichten 2011: Tablet-Boom lässt Netbook-Markt schrumpfen Der Markt der mobilen Endgeräte orientiert sich neu
Montage: teltarif.de / Bild: Apple, Samsung
Es wird erwartet, dass auch andere Netbook-Hersteller dem Beispiel von Asus folgen und den Preis ihrer Geräte ordentlich runterschrauben werden. So sollen Geräte von Toshiba, Hewlett-Packard (HP) und MSI bald für unter 10 000 Taiwan Dollar erhältlich sein. Ein ähnlicher Preisverfall wie jetzt in Taiwan könnte auch bald bei uns in Deutschland aktuell werden.

Aufgrund des boomenden Tablet-Marktes rechnen Experten zudem für 2011 damit, dass sich die Anbieter-Konstellation im kommenden Jahr stark verändern wird. Kleinere Hersteller wie beispielsweise MSI könnten im Zuge der Umstrukturierung allmählich aus dem Markt gedrängt werden, während große Unternehmen wie Asus und Acer vermutlich weiterhin sowohl in der Tablet- als auch der Netbook-Sparte aktiv sein werden. Laut aktuellen Schätzungen sollen die Netbook-Verkaufszahlen im Jahr 2011 zurückgehen, die Zahl der verkauften Tablets hingegen von 20 auf 40 Millionen ansteigen.

Trend wird auch auf der CES deutlich

Erste Anzeichen der aufkommenden Tablet-Dominanz werden wir sicherlich auch auf der CES in Las Vegas sehen können. So hat beispielsweise Asus bereits weitere Eee Pads angekündigt. Die Auswahl soll dabei von 12 Zoll über 10 Zoll bis zum handlichen 7-Zoll-Tablet nahezu die ganze Größen-Palette abdecken. Ebenso unterschiedlich wie die Displaygröße wird wohl auch die Ausstattung der Geräte ausfallen. Laut Aussagen von Asus wird es neben Windows-7-Tablets auch Android-Geräte geben, die mit einer kabellosen Tastatur, einem Slider-Keyboard, einer Tastatur-Docking-Station oder auch über eine Stifteingabe steuerbar sein werden. Zu welchen Preisen Asus seine Eee Pads anbieten wird, ist noch nicht bekannt. Wir gehen aber davon aus, dass Asus auf der in der kommenden Woche stattfindenden CES zahlreiche Produktankündigungen offiziell machen wird.

AMD will 2011 stärker gegen Intel vorgehen

Der Prozessorhersteller AMD erhofft sich für 2011 einen erheblichen Aufschwung. Vor allem die neuen Fusion-APUs sollen dem Unternehmen gegenüber dem US-Hersteller und Markt-Riesen Intel einen Vorteil verschaffen. Bereits zu Beginn des neuen Jahres will AMD erste Tests an der nächsten Prozessor-Generation mit dem Decknamen "Deccan" starten. Die Fusion-Prozessoren mit den Namen "Krishna" und "Wichita" sollen Ende 2011 bzw. Anfang 2012 das aktuelle Brazos-Lineup mit Zacate und Ontario ablösen. Laut Angaben der wichtigsten taiwanesischen Notebook- und Mainboardhersteller, könnte AMD seinen Marktanteil somit von derzeit 11 auf 15 Prozent anheben. Im gesamten Computer-Segment wird ein Anstieg von 20 auf 25 Prozent und für 2012 sogar auf 30 Prozent erwartet.

Die Stärke von AMDs Fusion-Prozessoren liegt in der Kombination von CPU und GPU bei sehr geringem Stromverbrauch. Intel hat unterdessen für die CES die Vorstellung seines kommenden Prozessor-Flaggschiffs Sandy Bridge angekündigt. Es wird jedoch erwartet, dass sich Intel mit Nvidia zusammentun wird, um Atom-Netbooks mit Nvidia-GPUs voranzubringen. Der Machtstreit im Prozessor-Markt lässt für uns Nutzer auf eine weitere Flut von neuen Netbooks hoffen.

Quelle: Digitimes

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