Handelskrieg

Berichte: USA verschärfen Sanktio­nen gegen Huawei

Die US-Regie­rung will die Sank­tionen gegen Huawei laut Medi­enbe­richten weiter verschärfen. Ausnah­mege­neh­migungen mit Huawei sollen auslaufen.
Von mit Material von dpa

Huawei möglicherweise bald ohne US-Technik Huawei möglicherweise bald ohne US-Technik
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logo: Huawei, Montage: teltarif.de
Die US-Regie­rung erwägt laut Medi­enbe­richten, dem chine­sischen Huawei-Konzern komplett den Zugang zu ameri­kani­scher Tech­nologie zu kappen. Eine endgül­tige Entschei­dung sei zwar noch nicht getroffen worden, berich­teten die Finan­cial Times, das Wall Street Journal und der Finanz­dienst Bloom­berg unter Beru­fung auf infor­mierte Personen. Doch US-Chip­firmen wie Intel und Qual­comm sei signa­lisiert worden, dass ihre Ausnah­mege­neh­migungen zur Liefe­rung einiger Produkte an Huawei nicht verlän­gert werden sollten.

Die US-Regie­rung hatte Huawei 2019 unter dem dama­ligen Präsi­denten Donald Trump mit Sank­tionen belegt. Als Grund wurden Sorgen um die natio­nale Sicher­heit genannt, da der Netz­werk­aus­rüster und Smart­phone-Anbieter mit chine­sischen Behörden und dem Militär koope­rieren könne. Huawei wies die Vorwürfe stets zurück. Die zentrale Beschrän­kung ist, dass Huawei ameri­kani­sche Tech­nolo­gien nur mit einer Erlaubnis aus Washington bekommen kann. Präsi­dent Joe Biden beließ dies in Kraft. Jetzt spre­chen sich einige Verant­wort­liche in der US-Regie­rung den Berichten zufolge dafür aus, gar keine solchen Lizenzen mehr zu vergeben.

Huawei ohne Google und 5G

Huawei möglicherweise bald ohne US-Technik Huawei möglicherweise bald ohne US-Technik
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Huawei war vor dem US-Vorgehen der zweit­größte Smart­phone-Anbieter und wollte auch Markt­führer Samsung über­holen. Durch die Sank­tionen kann der Konzern unter anderem keine Geräte mit dem aktu­ellen Mobil­funk­stan­dard 5G mehr herstellen. Auch auf Google-Dienste muss das Unter­nehmen bei seinen in den vergan­genen Jahren veröf­fent­lichten Smart­phones verzichten. Die eigenen App Gallery des Herstel­lers bietet bei weitem nicht alle Anwen­dungen, die im Google Play Store verfügbar sind. Somit sorgten die US-Sank­tionen letzt­end­lich dafür, dass Huawei mit seinen Smart­phones inter­national nicht mehr wett­bewerbs­fähig war.

Mit Chips von Qual­comm kann Huawei noch einige Smart­phone-Modelle und mit Intel-Prozes­soren eine Reihe von Note­books verkaufen. Wie schwer ein kompletter Stopp den Konzern treffen würde, ist unklar. China versucht derzeit vor dem Hinter­grund poli­tischer Span­nungen zwischen Peking und Washington, eine Chip­indus­trie aufzu­bauen, die weit­gehend unab­hängig von Liefe­rungen aus dem Westen funk­tio­niert. Bis es soweit ist, könnte die Privat­kunden-Sparte von Huawei aller­dings weit­gehend Geschichte sein.

Ende vergan­genen Jahres blickte Huawei nach eigenen Angaben wieder in eine bessere Zukunft. Nach Jahren der Krise sei der Konzern trotz der US-Sank­tionen wieder im "Normal­betrieb".

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