Ultraviolet

Online-Service UltraViolet könnte künftig DVDs ersetzen

Neuer Streaming-Service speichert gekaufte TV-Inhalte zentral auf Internet-Servern
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Online-Service UltraViolet könnte künftig DVDs ersetzen UltraViolet könnte ihr Ende bedeuten - die DVD
Montage: teltarif.de
Eine breite Allianz von Elektronik-Herstellern und Hollywood-Studios will mit "UltraViolet" eine neue Plattform für digitale Heimunterhaltung durchsetzen. Die Idee des Systems ist, dass der Nutzer zum Beispiel einen Film nur einmal kaufen muss - und dann auf allen Arten von Geräten ansehen kann. Die Mehrzahl der Branchen-Riesen, etwa Sony, Philips, Samsung und Panasonic auf Seiten der Gerätehersteller und alle wichtigen US-Filmstudios haben sich bereits für das Projekt ausgesprochen. Lediglich Apple und der Unterhaltungsgigant Disney fehlen bisher in der Allianz.

Online-Service UltraViolet könnte künftig DVDs ersetzen UltraViolet könnte ihr Ende bedeuten - die DVD
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Das Herzstück von UltraViolet ist ein zentralisiertes Konten-System, in dem verwaltet wird, wer Zugang zu welchen Inhalten hat, wie die Allianz DECE (Digital Entertainment Content Ecosystem) auf der CES in Las Vegas erklärte. Die Filme sollen dabei zentral auf einem Server des Systems unter dem einheitlichen Dateiformat CFF (Common File Format) bereitgehalten und dann via Internet über die Geräte abgespielt werden. Zusätzlich können die Verbraucher auch DVDs bekommen und Inhalte auf mobile Geräte herunterladen.

Pro Haushalt sollen bis zu sechs UltraViolet-Konten angelegt und pro Konto zwölf verschiedene Geräte angemeldet werden können. Der Marktstart ist für Mitte 2011 geplant - zunächst in den USA und später in Großbritannien und Kanada. Erste neue UltraViolet-Geräte für Verbraucher soll es Anfang 2012 geben.

Bisher gehörte der DVD-Verkauf zu den lukrativen Einnahmequellen Hollywoods. Seit jedoch immer mehr Verbraucher ihre Filme aus dem Internet laden, ging der Absatz dieser Sparte stark zurück. In den USA gehört der Dienst Netflix beispielsweise zu den am häufigsten angesurften Film-Quellen im Internet. Mit der Eingliederung dieses und ähnlicher Dienste in die Allianz soll ein erstes gemeinsames System aufgebaut werden.

Apple geht eigenen Weg

Das Fehlen von Apple in der Allianz dürfte kein Zufall sein: Der iPhone-Hersteller preschte schon vor Jahren mit seiner eigenen Vertriebsplattform iTunes vor und hat fürs Wohnzimmer die Box Apple TV im Angebot. Apple-Chef Steve Jobs ist größter Anteilseigner bei Disney, was auch das Fehlen des Micky-Maus-Konzerns in der DECE erklären könnte. Die starke Stellung von iTunes vor allem beim Verkauf von Musik oder TV-Sendungen im Internet schmeckt den Rechteinhabern nicht und hat sie bereits wiederholt zu Überlegungen über den Aufbau von Alternativen veranlasst.

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