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Intel: "Mobileye" testet selbstfahrende Autos in Deutschland

Der israe­li­sche Spezia­list für auto­nomes Fahren "Mobi­leye" ist eine Tochter der Chip-Schmiede Intel. Sie holen zwei Test­fahr­zeuge nach Deutsch­land, um auto­nomes Fahren zu üben.
Von / dpa

Nir Gideon, Entwicklungsexperte beim Unternehmen Mobileye in Jerusalem, lässt sich von einem "autonomen" Audi in der Nähe von Jerusalem, herumfahren. Nir Gideon, Entwicklungsexperte beim Unternehmen Mobileye in Jerusalem, lässt sich von einem "autonomen" Audi in der Nähe von Jerusalem, herumfahren.
Foto: Stefanie Järkel/dpa
Der zum Chip-Konzern Intel gehö­rende Entwickler von "Roboter­wagen" mit dem Namen Mobi­leye (= beweg­li­ches Auge) bringt seine selbst­fah­renden Autos für Tests nach Deutsch­land. Die Spezial-Fahr­zeuge sollen in München und Umge­bung unter­wegs sein, zunächst mit "Sicher­heits­fah­rern" am Lenkrad, die jeder­zeit eingreifen können.

"Das ist für uns ein wich­tiger Schritt zur globalen Abde­ckung", sagte Mobi­leye-Manager Johann Jung­wirth der Deut­schen Presse-Agentur (dpa). Geplant seien Fahrten im Stadt­ver­kehr, auf Auto­bahnen sowie auf Land­straßen.

2022 Robo­ter­taxi in Jeru­salem

Nir Gideon, Entwicklungsexperte beim Unternehmen Mobileye in Jerusalem, lässt sich von einem "autonomen" Audi in der Nähe von Jerusalem, herumfahren. Nir Gideon, Entwicklungsexperte beim Unternehmen Mobileye in Jerusalem, lässt sich von einem "autonomen" Audi in der Nähe von Jerusalem, herumfahren.
Foto: Stefanie Järkel/dpa
Die in Israel behei­ma­tete Firma Mobi­leye will im Jahr 2022 einen komplett auto­ma­ti­schen Robo­taxi-Service in Jeru­salem starten. Der Zeit­punkt für den Start eines solchen Dienstes in Deutsch­land werde vor allem von der gesetz­li­chen Grund­lage abhängen, zeigte sich Jung­wirth über­zeugt.

Gutachten vom TÜV

Für die nun begin­nenden Test­fahrten in Deutsch­land bekam Mobi­leye ein Gutachten der Prüf­or­ga­ni­sa­tion TÜV Süd. Die umge­bauten Fahr­zeuge des Modells Ford Fusion sind mit zwölf Kameras für Rundum-Sicht ausge­stattet. Mobi­leye entwi­ckelte auch ein zweites Sensoren-System mit Laser-Radaren, welche die Umge­bung der Autos abtasten. Es soll in nächster Zeit in den Autos dazu­kommen. Mobi­leye will die beiden Systeme parallel betreiben, um dadurch die Ausfall­si­cher­heit zu verbes­sern.

Technik weit verbreitet

Mobi­leye-Technik kommt bereits auf breiter Front bei Fahr­as­sis­tenz­sys­temen zum Einsatz. Bilder von Fahr­zeug-Kameras nutzt die Firma dabei, um hoch­prä­zise Stra­ßen­karten zu erstellen und aktuell zu halten. Das ist eine zentrale Voraus­set­zung für auto­nomes Fahren.

Intel und Mobi­leye über­nahmen zudem im Mai die Mobi­li­täts-App Moovit (für Android und für iOS), die Fahrt­routen mit öffent­li­chen Verkehrs­mit­teln sowie mit Einbin­dung von Fahr­diensten und etwa E-Scoo­tern berechnet. Zu den Plänen von Mobi­leye gehört auch, selbst­fah­rende Autos auf den Platt­formen von Fahr­dienst­leis­tern wie Uber oder Lyft bereit­zu­stellen. Die Firma arbeitet auch an Konzepten für privat genutzte selbst­fah­rende Autos.

Jugwirth verweist aber - wie auch andere Bran­chen­ex­perten - darauf, dass im Flot­ten­be­trieb die höheren Kosten der Roboter­wagen besser abge­fangen werden können. Der deut­sche Manager hatte zuvor bei Daimler, Apple und Volks­wagen an Zukunfts­kon­zepten gear­beitet.

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