Meego

Meego: Teile des Betriebssystems gehen in Tizen auf

Nokia und Intel brachten mit Meego ein gemein­sames Betriebs­system, in dem Maemo und Moblin verschmolzen. Durch­gesetzt hat es sich nicht.
Von Ralf Trautmann / Julian Ruecker

Anfang 2010 gaben Nokia und Intel ihre Koope­ration bei der Entwick­lung eines Smart­phone- und Netbook-taug­lichen Betriebs­sys­tems auf Linux-Basis bekannt, wobei die beiden ITK-Schwer­gewichte de facto zwei bisher eigen­stän­dige Systeme verschmolzen: Nokia brachte Maemo ein, das bisher auf ausge­wählten Geräten der Finnen Verwen­dung fand, von Intel kam Moblin. Maemo, Moblin und entspre­chend auch Meego basieren auf einem Linux-Kern.

Doch schon Anfang 2011 war es mit den Hoff­nungen wieder vorbei: Nokia vollzog einen Stra­tegie-Wechsel und konzen­trierte sich von da an haupt­säch­lich auf Windows Phone. Immerhin hatten die Finnen zum Abschied noch schnell das Meego-High-End-Smart­phone N9 auf den Markt gebracht.

Intel indes bekräf­tigte, an der Meego-Entwick­lung fest­halten zu wollen. Im September 2011 wurde dann Samsung als neuer Partner präsen­tiert, wobei Teile von Meego - zusammen mit Teilen von LiMo - im neuen System Tizen aufgingen.

Meego sollte "das Beste von Moblin und das Beste von Maemo" verbinden

Das Meego-System sollte "das Beste von Moblin und das Beste von Maemo" verbinden - so zumin­dest der PR-Sprech. In der Praxis kam der Kern des Meego-Systems von Moblin, das dann mit Teilen von Maemo ange­rei­chert wurde - eine echte Verschmel­zung und nicht einfach eine Zusam­men­fügung von schon bestehenden Kompo­nenten der bishe­rigen Systeme. Anwen­dungen ließen sich mit Qt erstellen: Hierbei handelte es sich um ein Grafik-Toolkit, das bereits bei Maemo Verwen­dung fand.

Meego arbeitet auf Intel- und ARM-Archi­tektur

Nokia N9: Erstes MeeGo-Smartphone Nokia N9: Erstes MeeGo-Smartphone
Bild: Nokia
Das Meego-System arbei­tete Platt­form-über­grei­fend sowohl auf der Intel-x86- als auch der ARM-Archi­tektur. Das Ganze war quelloffen und wurde über die Linux Foun­dation verwaltet, wobei Meego nicht auf einer bestehenden Distri­bution basierte, sondern eigen­ständig war. Das Meego-Projekt betonte, dass Inter­essenten das System auf weitere Platt­formen portieren können - offi­zielle Unter­stüt­zung gab es dann aber nicht. Ähnlich wie bei Maemo konnte der Nutzer Soft­ware aus Linux-Paket­quellen instal­lieren - eine Option, die das System unter Linux-Anhänger beson­ders populär machte.

Wenn Sie mehr zum "inof­fizi­ellen" Nach­folger Tizen wissen möchten, werfen Sie doch einen Blick auf unsere spezi­elle Tizen-Seite.