Codename

Projekt Denver: Nvidia entwickelt ARM-Chip für Desktops

CPU und Grafikeinheit in einem Prozessor kombiniert
Von Steffen Herget

Projekt Denver: Nvidia will AMR-Chips auch für Desktops und Server Projekt Denver: Nvidia will AMR-Chips auch für Desktops und Server
Bild: teltarif.de
In den vergangenen Monaten fanden ARM-Prozessoren wie etwa der Tegra 2 von Nvidia großen Anklang bei den Herstellern. Die Chips wurden deutlich leistungsfähiger als in der Vergangenheit und treiben mittlerweile einen Großteil der aktuellen Smartphones und Tablets an. Durch diesen Erfolg sah sich offenbar Nvidia dazu berufen, ARM-Chips noch weiter zu verbreiten und startete ein Unterfangen mit dem Codenamen "Projekt Denver". In diesem Projekt geht es darum, ARM-Chips in Zukunft auch für den Einsatz im PC, in Servern und sogar Supercomputern vorzubereiten.

Projekt Denver: Nvidia will AMR-Chips auch für Desktops und Server Projekt Denver: Nvidia will AMR-Chips auch für Desktops und Server
Bild: teltarif.de
Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft zwischen Nvidia und ARM wird das Projekt Denver vorangetrieben. Nvidia erhielt von ARM im Zuge der Kooperation das Recht, selbst Prozessorkerne auf Basis der Architektur von ARM zu konzipieren. Zu den Prozessoren, die für die nächste Tegra-Generation zertifiziert wurden, gehört auch der aktuelle Cortex A15 von ARM. Nvidia selbst hatte bereits vor einigen Wochen verkündet, in Zukunft jedes Jahr einen neuen Tegra-Prozessor auf den Markt bringen zu wollen. Auch bei den neuen ARM-Prozessoren, die nicht (nur) für den Einsatz in mobilen Endgeräten vorgesehen sind, wird wohl weiterhin die CPU zusammen mit einer Grafikeinheit auf einem Chip platziert.

Konkrete Termine und Geräte gibt es noch nicht

Jen-Hsun Huang, seines Zeichens CEO und Präsident von Nvidia, ist vom Erfolg von Projekt Denver überzeugt. ARM sei die CPU-Architektur, die in der Geschichte die schnellste Verbreitung gefunden habe. Die immer potenter werdenden Prozessoren sind für Huang gar der Begin der "Internet-Everywhere-Ära", einer neuen Generation von mobilen Geräten, die "fortschrittliche CPU-Kerne und Betriebssysteme bieten." Unter dem Oberbegriff des Projekt Denver wolle man im Hause des ehemals nur als Grafikkarten-Spezialist bekannten Unternehmens einen ARM-Prozessor-Kern in Kombination mit "massiv-parallelen GPU-Kernen" entwickeln, der den Beginn einer neuen Klasse von Prozessoren darstellen soll. Aussagen darüber, mit welchen Hardware-Herstellern Nvidia im Projekt Denver zusammen arbeitet, traf Huang noch nicht, ebenso wenig wurden bis jetzt ein konkreter Termin oder spezielle Produkte genannt. Bis den etablierten Herstellern von Computer-CPUs wie Intel und AMD wirkliche Konkurrenz erwächst, kann es also noch eine Weile dauern.

Weitere Meldungen zur CES 2011