FTTH-Vermarktung

Telekom: Zahlungsbereitschaft der Deutschen ist Herausforderung

200 MBit/s per Glasfaser (FTTH) kosten für Frühbucher 49,95 Euro pro Monat
Aus Duisburg berichtet Marc Kessler

Die Telekom wünscht sich mehr Kunden, die für einen Glasfaserzugang auch mehr zahlen würden. Die Telekom wünscht sich mehr Kunden, die für einen Glasfaserzugang auch mehr zahlen würden.
Bild: teltarif.de
Die Deutsche Telekom sieht sich selbst vor großen Herausforderungen in punkto Glasfaserausbau (FTTH) und fürchtet sich unter anderem vor dem starken Preiskampf in Deutschland und dem Preisbewusstsein der Deutschen. "Der Preis kannte in den letzten Jahren nur eine Richtung: nach unten", sagte Marcus Weinkopf, Leiter Regulatory Affairs Pricing bei der Deutschen Telekom auf einem Fachkongress des Zentrums für Telekommunikations- und Medienwirtschaft in Duisburg (ZfTM).

Telekom hat mit Zahlungsbereitschaft der Deutschen zu kämpfen

Die Telekom wünscht sich mehr Kunden, die für einen Glasfaserzugang auch mehr zahlen würden. Die Telekom wünscht sich mehr Kunden, die für einen Glasfaserzugang auch mehr zahlen würden.
Bild: teltarif.de
Eines der Hauptprobleme, vor denen die Telekom bei der Akquise von VDSL-, vor allem aber von Kunden für die neuen FTTH-Produkte (Call & Surf Comfort Fibre / Entertain Comfort Fibre) steht, ist die Zahlungsbereitschaft der Deutschen. Ohne ausreichende Nachfrage dürften sich die hohen Investitionen des Ex-Monopolisten in den Glasfaserausbau wohl kaum rechnen. Wie berichtet, will die Telekom FTTH bis Ende des Jahres zunächst rund 160 000 Haushalten in 10 deutschen Städten (Braunschweig, Brühl, Hannover, Henningsdorf, Neu-Isenburg, Kornwestheim, Metmann, Offenburg, Potsdam, Rastatt) anbieten können.

Telekom: Regulierung gefährdet Investitionsanreize

Telekom-Vertreter Weinkopf sieht zudem das Problem der Regulierung, das die Telekom gegenüber anderen Unternehmen benachteilige. Die Telekom werde in der Regel reguliert, ihr Verhandlungspartner jedoch nicht. Zudem unterliege der Verhandlungsgegenstand der Telekom (Zugangsformen, Entgelte...) immer einer potenziellen Regulierung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA). Die Telekom fordert daher eine "sorgfältige Einschätzung von Chancen und Risiken von Eingriffen, bevor neue Netze [wie das FTTH-Netz] reguliert werden". Regulierung könne Investitionsanreize gefährden, warnte Weinkopf und schloss sich insofern der kürzlich ähnlich formulierten Aussage seines Vorstandsvorsitzenden Obermann an.

1 MBit/s für gut 91 Prozent aller Haushalte

Laut einer Grafik der Telekom können aktuell immerhin 98 Prozent aller Haushalte mit einer Bandbreite von 384 kBit/s ("DSL light") versorgt werden, gut 91 Prozent mit 1 MBit/s. 47 Prozent aller Haushalte können einen 16-MBit/s-Anschluss erhalten, in 26 Prozent aller Fälle steht sogar VDSL 50 zur Verfügung.

200 MBit/s kosten ab 49,95 Euro pro Monat

Wie berichtet, verlangt die Telekom für ihre neuen FTTH-Pakete Call & Surf Comfort Fibre und Entertain Comfort Fibre inklusive eines "Frühbucherrabatts" von 10 Euro pro Monat 49,95 Euro (C & S, 200 MBit/s) beziehungsweise 59,95 Euro (dito mit Entertain). Für die 100-MBit/s-Leitung fallen monatlich 5 Euro weniger an.

Unterdessen will sich das Unternehmen auch Open-Access-Kooperationen mit seinen Mitbewerbern nicht verschließen. Man unterstütze solche Modelle - und will unter der Prämisse, dass es ein "Risikoteilungskonzept" gibt, den Infrastrukturzugang zu "fairen und diskriminierungsfreien Konditionen" anbieten.

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