Ergebnis

Telekom rechnet mit weiterem Ergebnisrückgang in 2011

Mobilfunkgeschäft wächst dank mobilen Datendiensten
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa und dapd

Die Telekom hat ihre Finanzziele für 2010 erreicht. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern einen Ergebnisrückgang. Die Telekom hat ihre Finanzziele für 2010 erreicht. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern einen Ergebnisrückgang.
Bild: Telekom
Die Telekom hat ihre Finanzziele für das Jahr 2010 erreichen können. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern allerdings mit weiteren Einbußen. Im Geschäftsjahr 2010 sank der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 20,7 auf 19,5 Milliarden Euro, wie das im Dax notierte Unternehmen heute in Bonn mitteilte. Für 2011 stellt die Telekom ein operatives Ergebnis von 19,1 Milliarden Euro in Aussicht. Unterm Strich steigerte die Telekom ihren Jahresüberschuss von 353 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro. Allerdings ist der Vergleich verzerrt, weil die Telekom 2009 milliardenschwere Abschreibungen auf das britische Mobilfunkgeschäft vorgenommen hatte.

Die Telekom hat ihre Finanzziele für 2010 erreicht. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern einen Ergebnisrückgang. Die Telekom hat ihre Finanzziele für 2010 erreicht. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern einen Ergebnisrückgang.
Bild: Telekom
Seit April 2010 ist das Mobilfunkgeschäft der Telekom in Großbritannien in ein Joint Venture mit der France-Telecom-Tochter Orange ausgelagert. Wird dieser Beitrag aus den Vorjahreswerten herausgerechnet, ergibt sich für 2010 bei der Telekom ein leichtes Umsatzplus um 0,4 Prozent, was Konzernchef René Obermann als "besonders erfreulich" wertete. In dieser Berechnung stieg der Gewinn sogar um 651 Prozent von 232 Millionen Euro im Vorjahr auf nunmehr 1,74 Milliarden Euro.

Im vierten Quartal büßte der Konzern an Umsatz und Gewinn ein: Der Umsatz schrumpfte von 16,2 auf 15,5 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 5,07 auf 4,55 Milliarden Euro. Unterm Strich verschlechterte sich das Quartalsergebnis von minus 3 Millionen Euro vor einem Jahr auf minus 582 Millionen Euro. Zu den Gründen zählt die Telekom Abschreibungen auf das Südosteuropageschäft, die Beilegung des jahrelangen Streits um die polnische PTC sowie hohe Personalumbaukosten und die Telekomsteuer in Ungarn. Für das vergangene Jahr will die Telekom eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahlen.

Deutsches Mobilfunkgeschäft wächst

Die Service-Umsätze im Mobilfunk stiegen 2010 um 4,4 Prozent im Vorjahresvergleich auf 7,3 Milliarden Euro. Aus der Sicht der Telekom konnte die Marktführerschaft gegenüber den Wettbewerbern ausgebaut werden. Dazu beigetragen hat vor allem das Wachstumssegment mit mobilen Datendiensten: Die Umsätze stiegen hier im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

Im vierten Quartal lag der Gesamtumsatz des deutschen Mobilfunkgeschäfts mit 2,1 Milliarden Euro um fast 2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das bereinigte EBITDA stieg im Quartalsvergleich kaum merklich um 1 Prozent. Im Vergleich der Gesamtjahre 2009 und 2010 blieb die bereinigte EBITDA-Marge im Mobilfunkgeschäft mit 42,6 Prozent nahezu stabil (ebenfalls ein Prozent mehr als im vergangenen Jahr).

Die Telekom will die Erweiterung ihres Smartphone-Angebots weiter ausbauen. Der Anteil der Smartphones an den verkauften Endgeräten ist stark gestiegen und lag im vierten Quartal bei 50 Prozent. Damit liegt dieser Anteil mehr als 20 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Das erklärt auch, warum der Wachstum bei mobilen Datendiensten so stark ist, die mit diesen Geräten genutzt werden. Dabei sei das Interesse an Smartphones mit dem Betriebssystem Android besonders groß; der Anteil dieser Modelle an den verkauften Geräten habe deutlich zugenommen.

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