Berlin: 500.000 Glasfaseranschlüsse von der Telekom fertig
Regelmäßig melden sich die Netzbetreiber zu Wort, um über den Ausbaustand bei Mobilfunk und/oder Glasfaser zu berichten. Das gibt zwar der Politik ein positives Bild, aber viel mehr würden die Leser wohl wissen wollen, wann konkret an ihrem Wohnort mit der Verlegung und Aktivierung der Glasfaser zu rechnen ist.
Aus Berlin meldet nun die Deutsche Telekom, "Highspeed für die Hauptstadt", konkret 500.000 Glasfaser-Anschlüsse in Berlin fertiggestellt zu haben.
500.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin können demnach jetzt einen reinen Glasfaser-Anschluss bis ins Haus (Fiber to the home, kurz "FTTH") erhalten. Die Bautrupps (im Auftrag) der Telekom waren oder sind dazu in mehr als 60 Ausbaugebieten in allen Berliner Bezirken aktiv. 370 Neubauprojekte und mehr als 30 Gewerbegebiete wurden mit Glasfaser-Anschlüssen ausgestattet, teilte das Unternehmen mit. Die Telekom habe seit 2021 mehr als 1500 Kilometer Glasfaserkabel auf dem Gebiet der Bundeshauptstadt neu verlegt.
Die (fertigen) Glasfaserausbaugebiete der Telekom in Berlin
Grafik: Deutsche Telekom
Berlin größtes Projekt bundesweit
Bundesweit gesehen sei so "das größtes Ausbauprojekt" verwirklicht worden. Verständlich, dass die Berliner Wirtschaftssenatorin (und ehemalige regierende Bürgermeisterin) Franziska Giffey findet, dass hier ein "wichtiger Beitrag für die Gigabitstrategie der Stadt" geleistet wurde.
Franziska Giffey sagt weiter: "Im Jahr 2028 sollen alle Berlinerinnen und Berliner, jedes Unternehmen und jedes unserer mehr als 5000 Startups Zugang zum Glasfaser-Netz haben. Die Telekom leistet mit ihren Fortschritten beim Ausbau und ihren Investitionen einen wichtigen Beitrag für die Gigabitstrategie des Landes Berlin. Damit erreichen wir ein weiteres Etappenziel auf dem Weg zur Gigabit-Hauptstadt."
Berlin: Bundesweit größtes FTTH-Ausbauprojekt der Telekom
Bis Ende 2024 will die Telekom berlinweit über 180.000 weitere Glasfaser-Anschlüsse realisieren. Die Schwerpunkte des Ausbaus liegen in diesem Jahr in den Bezirken Lichtenberg (36.400 Anschlüsse), Pankow (34.400), Treptow-Köpenick (27.600) und Reinickendorf (16.200). Weitere Ausbaugebiete in den nächsten Monaten sollen unter anderem in Schöneberg, Dahlem, Lichterfelde, Wedding, Marzahn, Tempelhof, Prenzlauer Berg, Steglitz und Hellersdorf sein.
"Unsere Teams bauen jeden Tag, damit immer mehr Menschen und Unternehmen in Berlin Glasfaser nutzen können. Bereits 500.000 Glasfaser-Anschlüsse der Telekom sorgen für Highspeed. Wir machen Berlin zur Glasfaser-Hauptstadt", verspricht Srini Gopalan, Deutschlandchef im Vorstand der Telekom. Der Ausbau ebne der Hauptstadt den Weg in die digitale Zukunft und stärke "die Wettbewerbsfähigkeit als innovative und zukunftssichere Weltmetropole."
Das ist das Ziel für 2026
Auch nächstes Jahr will die Telekom ihr hohes Tempo beim Glasfaserausbau in der Hauptstadt beibehalten. Zwischenziel bis Ende 2026 ist es, die Eine-Million-Marke zu erreichen. Bis 2030 will das Unternehmen zwei Millionen Glasfaser-Anschlüsse alleine in Berlin bauen und damit fast alle Haushalte und Unternehmen der Bundeshauptstadt mit hohen Geschwindigkeiten versorgen können.
2 GBit/s: Berlin Pilotstadt für XGS-PON-Technologie
Berlin ist nicht nur ein wichtiges Vorzeigeprojekt beim Glasfaserausbau, sondern auch eine von bundesweit zwei Testregionen für die Vermarktung eines neuen Glasfasertarifs, der auf Basis der XGS-PON-Technologie realisiert wird. Bei XGS-PON (= 10 Gigabit Passive Optical Network) der Telekom sind 2000 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download und 1000 MBit/s im Upload möglich, technisch können es zu einem späteren Zeitpunkt noch höhere Werte sein.
Der MagentaZuHause-2000-Tarif
Bis Ende 2024 sollen bis zu 100.000 Haushalte den neuen Tarif MagentaZuhause 2000 buchen können. Im ersten Schritt wurden Anschlüsse in Ortsteilen der Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Lichtenberg-Hohenschönhausen für das Testangebot ausgewählt. Weitere Pilotgebiete in den Ortsteilen Köpenick, Pankow und Friedrichshain sollen folgen.
Kooperationen mit Berliner Wohnungswirtschaft
Entscheidend für den zukünftigen Glasfaserausbau ist die Zusammenarbeit zwischen der Telekom und der Wohnungswirtschaft (also die Hausverwaltungen von großen Mietwohnungskomplexen) bundesweit, aber insbesondere in Berlin: Nirgendwo ist die Mietwohnungsquote höher als in der Bundeshauptstadt. "Berlin ist die Mieterstadt Nummer eins in Deutschland. Somit ist die Wohnungswirtschaft elementar wichtig für den Glasfaserausbau in der Stadt. Wir ermutigen daher jede Wohnungswirtschaft, sich schon heute mit dem Thema zu beschäftigen und sich von uns beraten zu lassen. Wir bringen mit der Glasfaser die Zukunft zu tausenden Mieterinnen und Mietern – und bieten diese Leitungen anderen Unternehmen zur Nutzung an. Denn wir bekennen uns seit Jahren zu ‚Open Access‘, dem Prinzip des offenen Netzes", sagt Srini Gopalan.
Versorgung von 20.000 Mieter-Haushalten vertraglich gesichert
Allein im laufenden Jahr hat die Telekom mit Berliner Wohnungsunternehmen erfolgreich Verträge für mehr als 20.000 Haushalte und Unternehmen zur Anbindung an das Glasfasernetz geschlossen. Darunter sind die Wohnungsgenossenschaften Wuhletal eG, EVM Berlin eG, der Vaterländische Bauverein eG, Gropiuswohnen, die Baugenossenschaft "Freie Scholle" zu Berlin eG oder der Wohnungsbau-Verein Neukölln eG. Dadurch können "tausende" Berliner Mieterinnen und Mieter ohne Mehrkosten von einem Glasfaser-Anschluss profitieren.
Breitbandausbau der Telekom in Deutschland
Nicht nur in der Hauptstadt, auch in ländlichen Regionen sowie weiteren Metropolen Deutschlands baut die Telekom ihr Netz aus. Aktuell sind bereits mehr als 750.000 Kilometer Glasfaser verlegt, teilweise nur bis zum Verteilerkasten an der Straße (FTTC). Über das Netz der Telekom können 36 Millionen Haushalte einen Tarif mit mindestens bis zu 100 MBit/s oder mehr buchen, über 30 Millionen können bis zu 250 MBit/s oder sogar noch mehr bekommen, wenn das gewünscht wird.
Mehr als 8 Millionen echte FTTH/FTTB-Anschlüsse möglich
Mehr als acht Millionen Haushalte und Unternehmensstandorte können bereits einen "echten" Glasfaser-Anschluss (FFTH/FTTB) mit Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde bekommen. Das nächste Etappenziel ist, bis Ende 2024 bundesweit mehr als zehn Millionen FTTH-Anschlüsse zu ermöglichen, kündigt die Telekom an.
Die Telekom hat Verträge mit verschiedenen Mitbewerbern (z.B. Vodafone, o2 und andere) abgeschlossen, die die bereits verlegten Glasfaser-Leitungen auch an ihre eigenen Kunden vermarkten können.
Jeden Freitag geben wir einen Überblick über den Netzausbau in Sachen Mobilfunk im Land.