Glasfaserausbau: Neue Netze trotz Schnee und Eis
In der Samtgemeinde Schwarmstedt nördlich von Hannover hat htp nun 3750 Haushalte am Glasfasernetz. Mit der Aktivierung der letzten Anschlüsse im Feriengebiet Raakheide ist der Erstausbau damit abgeschlossen. Seit April 2019 hat die von htp beauftragte K+M Tiefbau 117 Kilometer an Tiefbau durchgeführt. Das Netz in Schwarmstedt ist so dimensioniert, dass htp bis zu 6230 Haushalte mit Glasfaser versorgen kann. Im Frühjahr 2024 will der Netzbetreiber mit der Netzverdichtung beginnen. Dann fallen allerdings 1975 Euro Anschlusskosten für den Immobilienbesitzer an, wenn auf privaten Grundstücken die Verbindung zwischen dem Hauptnetz und dem Gebäude noch hergestellt werden muss. Im Erstausbau hat htp diese Kosten übernommen.
Auch im thüringischen Sollstedt und in Zeulenroda-Triebes befindet sich der Glasfaserausbau auf der Zielgeraden. In beiden Orten schließt die Thüringer Netkom insgesamt 2800 Haushalte an ihr Glasfasernetz an. Mit einem symbolischen Lichtfest gingen in beiden Orten die neuen Glasfaserinfrastrukturen ans Netz. Darüber hinaus wird die Netkom in der Verwaltungsgemeinschaft Hermsdorf ein Glasfasernetz aufbauen und in den kommenden vier Jahren in den Orten Mörsdorf, Reichenbach, St. Gangloff und Schleifreisen insgesamt 1600 Haushalte anschließen. Dafür investiert das Tochterunternehmen der TEAG Thüringer Energie AG 5,5 Millionen Euro.
Mit einem symbolischen Lichtfest feierten die Gemeinde Sollstedt und die Thüringer Netkom den Anschluss des neuen Glasfasernetzes
Foto: TEAG Thüringer Energie AG
Passend zum Nikolaustag feierte die EnBW-Tochter Plusnet den ersten Spatenstich für den Glasfaserausbau im nordrhein-westfälischen Lemgo. Im Ausbaugebiet Grevenmarsch und Laubke sollen bis zu 301 Unternehmen und rund 831 private Anwohner mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden. Plusnet wird mit eigenen Mitteln insgesamt rund 20 Kilometer Glasfaser verlegen. Rund eine Autostunde von Lemgo entfernt liegt Hamm. Hier begann Anfang Dezember 2023 Westconnect mit dem Glasfaserausbau. Gleichzeitig legte der Netzbetreiber auch im Duisburger Stadtteil Vierlindens sowie in Plaidt im Landkreis Mayen-Koblenz los.
Schnee und Eis halten die Netzbetreiber auch im Dezember nicht davon ab, Glasfasernetze zu bauen - wie hier beim offiziellen Spatenstich von Plusnet in Lemgo
Foto: Plusnet/Andreas Leber
Viele Ankündigungen fürs Frühjahr 2024
Neben aktuellen Ausbauprojekten kündigen etliche Netzbetreiber zudem weitere Aktivitäten ab dem kommenden Frühjahr an. So will etwa Westconnect in Remscheid ein Glasfasernetz für 17.300 private und gewerbliche Haushalte bauen und dort seine Produkte unter der Marke E.ON Highspeed anbieten. Die Vorvermarktung startete am 1. Dezember und wird bis Ende März 2024 laufen. In dieser Phase entfallen die Kosten für den FTTH-Anschluss. Wer sich später für Glasfaser von Westconnect entscheidet, muss mit Kosten um 1500 Euro rechnen.
M-net erweitert gemeinsam mit dem regionalen Netzbetreiber miecom-Netzservice und dessen Kooperationspartner Deutsche Telekom die Glasfasernetze in Biberach, Landensberg und im Ichenhausener Stadtteil Autenried. Davon profitieren insgesamt 860 Haushalte. Anfang des kommenden Jahres nach der Frostperiode soll der Startschuss in der Gemeinde Landensberg und ihrem Ortsteil Glöttweng im Landkreis Günzburg fallen. Die Arbeiten werden rund zwölf Monate in Anspruch nehmen. Im Frühjahr 2024 sollen dann die Bauarbeiten für den FTTB/H-Ausbau in Biberach beginnen. Sie werden rund 36 Monate dauern. So lang wird der Ausbau auch in Autenried benötigen. Die Bagger sollen hier ab Mitte 2024 rollen.
Vertragsunterzeichnung für die Glasfaseranschlüsse in Autenried
Foto: M-net
Telekom und Vodafone mit Großprojekten in Berlin und Hessen
Bereits zu Beginn des nächsten Jahres lässt die Telekom die Bagger in verschiedenen Stadtteilen Berlins anrollen. Noch im Dezember 2023 sollen die Ausbauarbeiten in Charlottenburg-Wilmersdorf starten. Dort plant die Telekom, 25.630 Haushalte und 5215 Unternehmen anzuschließen. In Tegel soll der Ausbau Mitte Januar 2024 beginnen. Bis zum nächsten Frühjahr folgen weitere Berliner Stadtteile, sodass die Telekom mit diesen Ausbauvorhaben für die Hauptstadt insgesamt über 60.200 Privathaushalte und mehr als 7200 Unternehmen an ihr Glasfasernetz anschließen will.
Marc Konarski, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Vodafone Stiftung Deutschland und Geschäftsführer des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation (l.) mit Hessens
Digitalministerin Kristina Sinemus und Stefan Rueter, Chief Commercial Officer von OXG
Foto: Vodafone
Einen baldigen Ausbau stellt zudem OXG, das Joint Venture zwischen Vodafone und Altice, für Kassel in Aussicht. Der Netzbetreiber will bis zu 47.000 Haushalte mit FTTH-Anschlüssen ausrüsten. In Marbug hat OXG die Arbeiten bereits aufgenommen. Hier sollen 23.000 Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Zunächst wird Vodafone die Vermarktung der Anschlüsse übernehmen. Später sollen die Netze dann im Sinne eines Open Access für Drittanbieter geöffnet werden.