5G SA

Telekom kündigt "echtes" 5G für Privatkunden an

Mobil­funk­kunden der Deut­schen Telekom können im kommenden Jahr auch das von LTE unab­hän­gige 5G-Netz nutzen. Auch der Glas­faser-Netz­ausbau geht weiter.
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Die Deut­sche Telekom will ab 2024 "echtes" 5G für Privat­kunden anbieten. Das kündigte das Unter­nehmen im Rahmen des Netze­tags 2023 in Bonn an. Das heißt, die Kunden des Magenta-Konzerns können künftig das vom LTE-Stan­dard unab­hän­gige 5G-Netz nutzen. Vorteil dieser 5G Stan­dalone genannten Technik sind beson­ders nied­rige Reak­tions­zeiten. Bislang war die Nutzung von 5G Stan­dalone bei der Telekom Geschäfts­kunden vorbe­halten.

Für Privat­kunden bietet die Telekom bislang nur 5G Non-Stan­dalone an. Dabei fungiert 5G als Erwei­terung des LTE-Netzes. Nach­teil: Hinsicht­lich der Ping­zeiten bremst das 4G-Netz den Nutzer aus. Dafür kann die Perfor­mance im Down- und Upstream dank der Kombi­nation von LTE und 5G höher sein als wenn nur eine der beiden Netz­tech­nolo­gien zum Einsatz kommt.

Telekom-Netzetag in Bonn Telekom-Netzetag in Bonn
Foto: teltarif.de
Voda­fone war Vorreiter mit einer 5G-Stan­dalone-Option für Privat­kunden. Diese kann ohne Aufpreis gebucht werden, aller­dings nur von Kunden mit einem Lauf­zeit­ver­trag. Prepaid­kunden bleiben außen vor. Seit einigen Monaten bietet auch o2 den 5G-Stan­dalone-Modus für Privat­kunden an. Auch im Telefónica-Netz ist das Angebot derzeit auf Vertrags­kunden beschränkt. Die Option ist zunächst für ein Jahr kostenlos.

5G-Empfang für 96 Prozent der Bevöl­kerung

Wie die Telekom weiter mitteilte, ist das 5G-Netz mitt­ler­weile für 96 Prozent der Bevöl­kerung verfügbar. 2025 sollen es 99 Prozent sein. Mehr als 80.000 Antennen sorgen für die groß­flä­chige Verfüg­bar­keit des neuen Netz­stan­dard. Aller­dings kommen an einem Standort in der Regel mehrere Antennen zum Einsatz. Die Anzahl der mit 5G ausge­rüs­teten Stand­orte ist demnach geringer.

Mehr als 10.000 Antennen in mehr als 800 Kommunen kommen für das 5G-Netz im Frequenz­bereich um 3600 MHz zum Einsatz. Hier sind Internet-Geschwin­dig­keiten von bis zu 1 GBit/s möglich. Dafür ist die tech­nische Reich­weite einer Basis­sta­tion in diesem hohen Frequenz­bereich physi­kalisch bedingt auf einen Radius von wenigen hundert Metern beschränkt.

Die Telekom bilanziert den Netzausbau und blickt in die Zukunft Die Telekom bilanziert den Netzausbau und blickt in die Zukunft
Foto: teltarif.de
In diesem Monat hat die Telekom die ersten Open-RAN-Stand­orte im kommer­ziellen Netz in Betrieb genommen. Diese sind mit Kompo­nenten von Nokia und Fujitsu ausge­stattet. Bis Ende 2026 plant die Telekom mehr als 3000 Open-RAN-kompa­tible Anten­nen­stand­orte. Erwar­tung und Ziel ist ein Netz der Zukunft, das noch flexi­bler, sicherer, ener­gie­effi­zienter und kunden­zen­trierter ist.

Telekom zum Thema Glas­faser: "Wir bauen ohne Wenn und Aber"

In diesem Jahr hat die Telekom nach eigenen Angaben mehr als 2,5 Millionen neue Glas­faser-Anschlüsse ermög­licht. "Glas­faser ist und bleibt das heiße Thema unserer Indus­trie. Der Glas­faser-Boom zieht in Deutsch­land gerade richtig an. Wir bauen super­schnelles Internet für immer mehr Menschen. So viel Glas­faser wie 2023 war noch nie", sagte Srini Gopalan, Deutsch­land­chef im Vorstand der Telekom, beim Netzetag des Unter­neh­mens in Bonn.

Hoffen auf zusätzliches Frequenzspektrum Hoffen auf zusätzliches Frequenzspektrum
Foto: teltarif.de
In fast 3500 Kommunen hat die Telekom Orts­teile oder ganze Orte ausge­baut. Die Zahl der Verträge sei über die letzten Quar­tale konti­nuier­lich gestiegen. "Den Ein-Milli­onsten Vertrag schaffen wir Anfang 2024. Außerdem haben wir mehr als 700.000 Haus­halte und Unter­nehmen in der Pipe­line, die bereits einen Anschluss in der Vorver­mark­tung gebucht haben", so Gopalan weiter. "Wir bauen ohne Wenn und Aber."

Im Vorfeld des Netze­tags hat die Telekom einen neuen Tarif mit noch höheren Internet-Geschwin­dig­keiten über die Glas­faser vorge­stellt.

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