Umsatz

Telekom: Mehr Breitband- und IPTV, weniger Mobilfunk

Starkes Inlandsgeschäft und schnelles Internet verhindern Umsatzschwund
Von Rita Deutschbein

Telekom: Breitband-Anschlüsse und IPTV in Europa wachsen Telekom veröffentlicht Quartalszahlen
Bild: Telekom
Die Deutsche Telekom hat ihre Zahlen für das aktuelle Geschäftsquartal vorgelegt. Dabei konnten vor allem die robusten Deutschland-Geschäfte einen stärkeren Umsatzschwund verhindern, wir berichteten. Einbußen musste die Telekom vor allem aufgrund von Aufwendungen für den Personalumbau hinnehmen, die den Nettogewinn um 26,7 Prozent auf 348 Millionen Euro sinken ließen.

Telekom: Breitband-Anschlüsse und IPTV in Europa wachsen Telekom veröffentlicht Quartalszahlen
Bild: Telekom
Während der bereinigte Konzernüberschuss im zweiten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16,8 Prozent auf 951 Millionen Euro stieg, ging der Umsatz um 6,8 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro zurück. Beim bereinigten EBITDA betrug der Rückgang für den Gesamtkonzern 6,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Für das fortzuführende Geschäft ergibt sich hier ein Minus von 2,6 Prozent.

"Auch wenn uns diese Zahlen nicht jubeln lassen, liefern sie dennoch Grund zur Zuversicht, dass wir unsere Ziele in einem unverändert schwierigen Umfeld erreichen werden", kommentiert René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Wir sehen inzwischen auch in Südosteuropa Licht am Horizont."

Die Kundenzahlen der Telekom

Von einem "historischen Tief" spricht die Telekom, geht es um die Zahl der verloren Festnetzkunden im abgelaufenen Quartal. Insgesamt hätten im betreffenden Zeitraum 295 000 Kunden der Telekom den Rücken zugekehrt. Im Breitband-Segment konnte die Telekom ihren Marktanteil von rund 46 Prozent behaupten. Insgesamt zählte die Telekom zum 30. Juni 24,017 Millionen Festnetzkunden, davon 12,153 Millionen mit einem Telekom-DSL-Anschluss. Die Zahl der angeschlossenen Nutzer des IP-basierten TV-Angebots Entertain stieg innerhalb eines Jahres um 34 Prozent auf 1,3 Millionen.

Im Mobilfunk-Bereich verzeichnete die Telekom einen Verlust von insgesamt 2,459 Millionen Kunden (- 6,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang ergibt sich weitestgehend aus den seit dem 1. April 2010 praktizierten Kündigungen nicht mehr genutzter Prepaid-Karten. Als nicht genutzt gelten alle SIM-Karten, die innerhalb von zwei Jahren nicht aufgeladen wurden und drei Monate nicht aktiv waren. Die Gesamtkundenzahl der Mobilfunk-Kunden der Telekom belief sich auf 34,517 Millionen Kunden.

Im Bereich des mobilen Internets kletterten die Umsätze des Gesamtkonzerns um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. In Deutschland stieg der Umsatz in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 30 Prozent auf 409 Millionen Euro. Dieses Wachstum liegt vor allem an der stetig zunehmenden Verbreitung von Smartphones: In Deutschland kletterte die Zahl der verkauften Geräte um 30 Prozentpunkte auf mehr als 60 Prozent.

Telekom international

Die Umsatz- und Ergebnistrends im operativen Segment Europa konnten gegenüber dem ersten Quartal 2011 deutlich verbessert werden. Der Gesamtumsatz ging gegenüber dem Vergleichsquartal in 2010 um 5,5 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurück. Im ersten Quartal hatte das um die Entkonsolidierung von T-Mobile UK angepasste Minus noch 8 Prozent betragen. Vor allem Kroatien mit einer bereinigten EBITDA-Marge von 45,4 Prozent und die Magyar Telekom Gruppe mit einer um den Einfluss der ungarischen Sondersteuer bereinigten Marge von 43,9 Prozent bestätigten die Erwartungen. Weniger positiv zeigt sich die wirtschaftliche Lage in Griechenland und Rumänien.

Die Mobilfunkkundenzahl in Europa lag mit 26,6 Millionen um 3 Prozentpunkte über dem Wert des ersten Quartal dieses Jahres. Ebenso konnte die Zahl der Breitbandanschlüsse um 10 Prozent auf 4,75 Millionen gesteigert werden. Im Bereich des IPTV betrug das Wachstum im Jahresvergleich sogar 42 Prozent.

In den USA ging die Kundenzahl von T-Mobile USA im zweiten Quartal 2011 um 50 000 auf 33,6 Millionen zurück. Positiv ist der Wachstumstrend bei den mobilen Datenumsätzen: Mit durchschnittlich 13,60 Dollar versurften die Kunden 2 Dollar mehr als im Jahr zuvor. Das HSPA+-Netz von T-Mobile USA versorgt inzwischen mehr als 200 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten. Mehr als 170 Millionen davon können bereits die Variante mit einer Download-Geschwindigkeit von bis zu 42 MBit/s nutzen.

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