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iPhone: iMessage fällt nicht unter EU-Regulierung

Apple wird offenbar nicht dazu verpflichtet, für iMessage die Inter­ope­rabi­lität mit anderen Messen­gern herzu­stellen. Die Nutzer haben das Nach­sehen.
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Apple muss das iPhone in Europa für das Sideloa­ding von Apps öffnen. Beim Messa­ging könnte der ameri­kani­sche Tech­nolo­gie­kon­zern hingegen der Regu­lie­rung entgehen. Das berichtet das Online­magazin iFun unter Beru­fung auf ameri­kani­sche Medien. Den Angaben zufolge ist der Apple-eigene Chat-Dienst iMessage nicht vom Gesetz über digi­tale Märkte in der Euro­päi­schen Union betroffen.

Der Bericht beruft sich auf die EU-Kommis­sion bzw. auf "mit der Ange­legen­heit vertraute Personen". Was für Apple von Vorteil ist, könnte sich für die iMessage-Nutzer negativ auswirken. Fällt der Apple-Messenger nicht unter die Regu­lie­rung, muss der iPhone-Konzern beispiels­weise nicht für Inter­ope­rabi­lität mit anderen Messen­gern sorgen. Das heißt, von iMessage aus sind beispiels­weise Nutzer von WhatsApp oder Face­book Messenger weiterhin nicht erreichbar und umge­kehrt. iMessage soll nicht reguliert werden iMessage soll nicht reguliert werden
Icon: Apple, Foto/Montage: teltarif.de
Apple argu­men­tierte, iMessage sei zu klein, um unter die Regu­lie­rung zu fallen. Dieser Ansicht folgt offenbar die Politik. Der Hersteller hatte außerdem versucht, in anderen Berei­chen den mit dem Gesetz über digi­tale Märkte drohenden Auflagen zu umgehen, indem man beispiels­weise nicht mehr von einem einzigen, großen AppStore sprach, sondern offi­ziell von unter­schied­lichen Soft­ware-Shops für verschie­dene Endge­räte. In diesem Punkt folgten die Poli­tiker der Darstel­lung von Apple aber nicht.

Provider wollen iMessage-Regu­lie­rung

Verschie­dene Mobil­funk-Netz­betreiber und auch Google hatten in der Vergan­gen­heit gefor­dert, iMessage zu regu­lieren. Apple sollte so dazu gezwungen werden, sein Chat-Programm mit anderen Messen­gern kompa­tibel zu machen. Dazu wird es nun aller Voraus­sicht nach nicht kommen.

Apple selbst hat aber vor wenigen Wochen ange­kün­digt, im kommenden Jahr auch das RCS-Proto­koll zu unter­stützen. Dabei handelt es sich um den offi­ziellen Nach­folger der SMS, der nicht nur von den Mobil­funk-Provi­dern präfe­riert, sondern auch von Google unter­stützt wird. Bei Android-Smart­phones ist RCS längst Stan­dard. Künftig soll der Dienst auch auf dem iPhone nutzbar sein - parallel zu iMessage, die Apple weiterhin getrennt behan­deln will.

In einem weiteren Beitrag haben wir darüber berichtet, wie die iMessage bei Dual-SIM-Nutzung zur Kosten­falle auf dem iPhone werden kann.

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