Vodafone-UK-Roaming: "Wir wollen nichts ändern"
Wie berichtet hat Vodafone einige Kunden per SMS darüber informiert, dass Großbritannien "auch nach dem Austritt aus der Europäischen Union bis zum 30.06.2021 Teil der EU-Roaming-Zone" bleibt. Bis zu diesem Stichtag hätten Nutzer die Möglichkeit, ihren innerdeutschen Tarif gemäß der Roam-like-at-Home-Regelung auch im Vereinigten Königreich zu nutzen.
Die Vodafone-Pressestelle bestätigte auf Anfrage von teltarif.de diese Informationen, die für alle Privatkunden-Tarife des Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreibers gelten würden. Wie es danach weitergeht, konnte die Pressestelle zunächst nicht sagen. Das hänge von den Verhandlungen mit den Betreibern der Roaming-Partnernetze ab.
Vodafone rudert zurück
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Vodafone: "Wir haben gültige Roaming-Verträge"
Nun rudert Vodafone halb zurück. "Brexit und EU-Roaming sind zwei unterschiedliche paar Schuhe", heißt es von der Pressestelle des Konzerns. "So nehmen Norwegen, Island und Liechtenstein seit Jahren an der EU Roaming-Regulierung teil, obwohl sie keine Mitglieder der EU sind. Wir haben gültige Roaming-Verträge mit den britischen Netzbetreibern und keine Hinweise, dass diese von britischer Seite gekündigt werden. Von unserer Seite sind keine Tarif-Änderungen geplant."
Auch für Kunden, die die SMS mit dem Stichtag 30. Juni für ein mögliches Ende der EU-Roaming-Konditionen in Großbritannien und Nordirland erhalten haben, soll sich nichts ändern. Vodafone könne bestätigen, "dass auch hier die EU-Konditionen für Telekommunikationsdienstleistungen in Großbritannien weiterhin bestehen bleiben. Auch hier gilt: Solange die Verträge nicht gekündigt werden, ändert sich nichts."
Vodafone-SMS mit Roaming-Info
Foto: teltarif.de
Bleibt der EU-Tarif für Großbritannien-Reisen dauerhaft?
Die von Vodafone verschickte SMS dürfte bei Kunden genau das Gegenteil von dem bewirkt haben, was eigentlich beabsichtigt war. Der Netzbetreiber wollte die potenziellen Großbritannien-Besucher beruhigen, dass der EU-Tarif auch im Vereinigten Königreich vorerst weiterhin gilt. Die Nennung des Stichtags 30. Juni löste jedoch eher Verunsicherung aus, zumal keine Details zu den ab 1. Juli fälligen Preisen genannt wurden.
Nun hat Vodafone klargestellt, dass das Unternehmen keine Änderungen plant, sofern auch die Roaming-Partner auf der Insel an den bestehenden Verträgen festhalten wollen. Unter dem Strich dürften aber auch die britischen Netzbetreiber ein Interesse daran haben, ihren Kunden auf dem europäischen Kontinent weiterhin "Roam like at Home" anbieten zu können. So gesehen bestehen gute Chancen, dass sich die Roaming-Konditionen auch längerfristig nicht verschlechtern.
Weitere Tipps und Hinweise zur Mobilfunknutzung im Ausland haben wir in unserem Roaming-Ratgeber zusammengestellt.