Mobilfunk-Vergleich

Handyvertrag bei Vodafone: Wie teuer ist es wirklich?

Tarife im Voda­fone-Netz gibt es für jeden Geschmack. Entweder beim Original, bei der Discount-Marke otelo oder beim Wasch­bären SIMon etc. Ein Vergleich.
Von

Viele Tarif-Vergleiche betrachten gerne unter­schied­liche Netze. Der Inter­essent kann dort sein Tele­fonier- und Surf­ver­halten angeben und bekommt dann unter­schied­liche Ange­bote aus den drei oder vier aktuell aktiven Handy­netzen. Nur: Das hilft in oft nicht weiter, wenn der Kunde aus regio­nalen Gründen ein ganz bestimmtes Handy­netz braucht. Denn was nützt der güns­tige Vertrag, wenn das dafür verwen­dete Mobil­funk­netz nicht oder nur sehr schlecht verfügbar ist.

In einer Serie aus vier Arti­keln unter­suchen wir daher verschie­dene Ange­bote von Telekom, Voda­fone, o2 und 1&1 im jewei­ligen Netz. Wir berück­sich­tigen dabei aller­dings nur die Ange­bote der Netz­betreiber selbst und den direkten Toch­ter­unter­nehmen.

Voda­fone ("D2") im Vergleich

Bei Vodafone gibt es oft attraktive Bundles mit Handy und Vertrag, mitunter fährt man mit einem reinen Vertrag besser Bei Vodafone gibt es oft attraktive Bundles mit Handy und Vertrag, mitunter fährt man mit einem reinen Vertrag besser
Foto: Apple/Vodafone, Montage:teltarif.de
Obwohl der Kauf von Mannes­mann Mobil­funk ("D2 Privat") durch die engli­sche Voda­fone plc schon vor fast 25 Jahren statt­fand, spre­chen viele Nutzer bis heute vom "D2-Netz". Auch hier wollen wir uns zunächst anhand der offi­ziellen Preis­listen orien­tieren. In der Praxis bieten verschie­dene Shops teil­weise spezi­elle Akti­ons­rabatte an. Dabei muss der Kunde sehr genau aufpassen, dass die verspro­chenen Rabatte auch in das KIAS-Abrech­nungs­system bei Voda­fone über­nommen und vom zustän­digen Vertriebs­leiter frei­gegeben werden.

Die Voda­fone Original-Tarife

Voda­fone präsen­tiert immer wieder Tarif-Kombi­nationen mit aktu­ellen Handys. Wir unter­suchen hier jedoch Tarife, die ohne Handy ange­boten werden. Wer möchte, kann einen Tarif mit Handy nehmen, etwaige Rabatte und Cash­backs einkas­sieren und das Handy origi­nal­ver­packt weiter verkaufen. Das ist nicht für jeden etwas, da es dabei "Risiken und Neben­wir­kungen" geben kann. Preis­lich kann sich das im Einzel­fall aber lohnen. Wir gehen ferner davon aus, dass der inter­essierte Kunde älter als 28 Jahre und nicht selbst­ständig tätig ist, andern­falls können weitere Rabatte greifen.

Güns­tiger mit Fest­netz kombi­niert

Bei der Bestel­lung wird der Kunde gleich gefragt, ob er auch das Fest­netz von Voda­fone hat, was ihm 10 Euro Rabatt und mehr Daten­volumen bieten würde. Zunächst gehen wir einmal davon aus, dass es noch kein Fest­netz bei Voda­fone gibt und nur ein Mobil­funk­anschluss gefragt ist.

Hat man das alles wegge­klickt, bekommt man den GigaMobil XS mit 5 GB Daten­volumen präsen­tiert, zum Preis von 23,99 Euro im Monat. Zu beachten ist dabei, dass dieser Preis nach 24 Monaten steigen könnte, sofern der Kunde nicht selbst aktiv wird - durch Vertrags­nach­ver­hand­lungen oder Kündi­gung. Immerhin entfällt aktuell der Anschluss­preis, und erfreu­licher­weise ist in diesem Tarif jetzt die 5G-Tech­nologie enthalten - sofern das eigene Handy dafür geeignet ist, und der örtliche Sender schon diese Tech­nologie nutzen kann.

Mitnahme einer Rufnummer bringt Rabatt

Nehmen wir an, unser Beispiel-Kunde hat auch das Fest­netz von Voda­fone, dann wären im Giga Mobil XS 7,5 GB statt 5 GB enthalten, und wenn man von einem anderen Anbieter zu Voda­fone wech­seln würde, würden sechs Monate die neue Grund­gebühr erlassen. Man könnte also sofort eine "vorzei­tige Rufnum­mern­por­tie­rung" anstoßen. Dabei wird die alte Rufnummer nach ca. 5-7 Tagen zum neuen Anbieter über­tragen. Der alte Vertrag läuft aber weiter (mit einer neuen Nummer) und muss regulär zum Ende der ursprüng­lichen Lauf­zeit gekün­digt werden. Er kann natür­lich auch parallel weiter genutzt werden, etwa zum Netz­ver­gleich. Die monat­liche Grund­gebühr sinkt bei Voda­fone dabei auf 13,99 Euro im Monat, man ist 24 Monate gebunden.

Wäre Prepaid eine Option?

Schauen wir uns trotzdem noch weitere Ange­bote im Voda­fone-Netz an: Eine Prepaid-Karte mit 6 GB Daten­volumen ist der Tarif "CallYa AllnetFlat S" für 9,99 Euro für jeweils 4 Wochen. Dabei ist zu beachten, dass in diesem Tarif 200 Minuten Tele­fonate in alle EU-Netze (also auch EU-Fest­netz und Mobil­funk!) enthalten sind, ein Feature, das es im Telekom-Netz oder bei o2 derzeit nicht gibt. Rechnen wir grob 13 Tarif­peri­oden im Jahr (52 Wochen) und teilen das durch 12 (Monate), kommen wir rech­nerisch auf 10,82 Euro pro Monat.

Auf zum Wasch­bären

Wer es etwas "schräger" mag und kein Problem damit hat, per E-Mail in "geküns­telt" wirkender Jugend­sprache infor­miert zu werden, sollte sich die Ange­bote des Wasch­bären namens Simon(mobile) anschauen. Dessen monat­liche Grund­gebühr hängt davon ab, von welchem Anbieter man kommt. Will man von Simon eine nagel­neue Rufnummer haben, kostet das Angebot 11,99 Euro im Monat. Bringt man seine Rufnummer von einem bestimmten Anbieter mit, kostet das kalen­der­monat­lich 8,99 Euro. Kommt man von der Mutter­gesell­schaft Voda­fone oder vom Haupt­kon­kur­renten Telekom werden sogar 14,99 Euro im Monat aufge­rufen. Damit lohnt der Wechsel zu Simon viel­leicht nicht mehr, wenn beim Original die 5 GB Daten­volumen schon ausrei­chen sollten.

Simon hat "ab Werk" mindes­tens 12 GB Daten­volumen dabei. Simon rechnet vorbild­lich pro Monat ab und hat die 5G-Tech­nologie mit 50 MBit/s im Down­load inklu­sive. Immer wieder gibt es verschie­dene Tarif-Aktionen, die im Internet promi­nent beworben werden.

Weitere Option: otelo

Die Marke otelo war Voda­fones Antwort auf die Grün­dung von Tele­koms cong­star. otelo bietet 7 GB für 14,99 Euro pro Monat für mindes­tens 24 Monate. 5G würde 5 Euro monat­lich mehr kosten. Gegen­über dem GigaMobil XS mit Fest­netz-Rabatt und 5G ist otelo wenig inter­essant, und auch Waschbär Simon (mit 5G) kann otelo leicht unter­bieten.

Neben Voda­fone, otelo oder Simon gibt es weitere Marken im Voda­fone-Netz, sei es Fyve, BILDmobil oder Lidl-Connect, ferner die teil­weise sehr güns­tigen Akti­ons­tarife von Freenet (vormals Mobilcom-Debitel) oder Klar­mobil (z.B. als crash-tarife). Für Netz-Puristen wäre zu beachten, dass neue Netz­funk­tionen oder Tarif­ände­rungen bei Discoun­tern und Service-Provi­dern mitunter erst mit Verzö­gerung wirksam werden können. Wenn aber das Angebot schon passt, warum nicht?

Nun könnte es sein, dass weder das Mobil­funk­netz der Telekom, noch das von Voda­fone speziell im geplanten Einsatz­gebiet ausrei­chend versorgt. Zuerst haben wir uns die Tarife der Telekom ange­schaut. In der nächsten Folge unter­suchen wie daher Tarife im Netz von o2-Telefónica und werfen am Ende auch einen kurzen Blick auf den vierten Netz­betreiber, die 1&1 und ihre Marken­familie.

Mehr zum Thema Tarifcheck