Schnelles Internet für Stadt & Land: Hier erfolgt der Ausbau von VDSL- und Glasfasernetzen

Wir zeigen Ihnen, wo in Deutschland VDSL- und Glasfaser-Anschlüsse gebaut und geschaltet werden, welche Anbieter investieren und wo es Highspeed-Netze für nur 200 Haushalte gibt. Sehen Sie Bilder von den Ausbau-Arbeiten und Details zu den einzelnen Providern.

Von Thorsten Neuhetzki

Stadtwerke Neumünster: Glasfaser bis zum Kunden im Kreis NMS

Übersicht: Glasfaser-Ausbau

Ausschließlich auf echtes Glasfaser bis zum Kunden (FTTH) oder zumindest bis zum Keller des Kunden (FTTB) setzen die Stadtwerke Neumünster (SWN nett [Link entfernt] ). VDSL wird nicht aufgebaut. 45 000 Einwohner in 43 Gemeinden rund um Neumünster haben die Stadtwerke in den vergangenen vier Jahren nach eigenen Angaben erschlossen. Das entspreche einer Anschlussquote von 50 Prozent, 97 Prozent aller Haushalte könnten jedoch angeschlossen werden, da das Kabel oft schon vor dem Haus liegt. 30 Millionen Euro hat man sich das kosten lassen.

Mit 70 Millionen Euro deutlich teurer ist es, die Stadt Neumünster zu erschließen. Die 75 000 Einwohner an ein Glasfaser anzuschließen, ist ein Projekt, das seit vergangenem Jahr läuft - aber noch bis zum Jahr 2020 dauern wird. Dann sollen 99 Prozent der Neumünsteraner die Dienste nutzen können. In der Region Segeberg und Steinburg wird mit Zweckverbänden zusammengearbeitet. Hier sollen weitere 75 000 Einwohner in 87 Gemeinden bis 2017 ans Netz gebracht werden. In Summe wären das laut den Stadtwerken Neumünster dann 200 000 Einwohner auf 1 600 Quadratkilometer die einen direkten Glasfaseranschluss haben können. Das Netz stehe auf Ebene Layer 2 und 3 auch anderen Anbietern zur Mitnutzung offen, konkrete Interessenten hat man jedoch noch nicht.

600 Kilometer neue Glasfaserstrecken in 2014 geplant

In Kilometern ausgedrückt ist das eigene Netz auch nicht gerade klein: 1 750 Kilometer Glasfasertrasse zählt man heute, 600 weitere Kilometer sollen dieses Jahr hinzukommen. Gebucht werden können für Privatkunden heute Anschlüsse mit 100 MBit/s im Down- und 10 MBit/s im Upstream, die Technik - auch bei den Kunden zu Hause - ist jedoch schon auf Datenraten von 1 GBit/s vorbereitet, so dass es nach Angaben des Anbieters kein Problem wäre, höhere Datenraten anzubieten. Die Kosten für einen 100-MBit/s-Anschluss mit Festnetz-Flatrate liegen bei etwa 60 Euro monatlich.

Vom Norden in den Südwesten Deutschlands: Eine Tochter von EnBW hat in Baden-Würtemberg VDSL für 100 000 Einwohner und direkte Glasfaseranbindung für 2 500 Haushalte realisiert. 6 000 Kilometer Glasfaserleitung wurden verlegt.