Handelsblatt: Telekom will T-Systems verkleinern
T-Systems, die Großkundensparte der Telekom galt bei Kennern lange als schwerfällig und undurchschaubar. Seit dem Amtsantritt von Adel al-Saleh hat sich das geändert.
Foto/Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
So langsam zeichnet sich ab, was aus der System- und Großkunden-Tochter der Deutschen Telekom T-Systems werden könnte. Sie soll bekanntlich tiefgreifend umgebaut werden.
Netz von T-Systems zur Telekom Deutschland?
T-Systems, die Großkundensparte der Telekom galt bei Kennern lange als schwerfällig und undurchschaubar. Seit dem Amtsantritt von Adel al-Saleh hat sich das geändert.
Foto/Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Das Netz, also die Telekommunikationsdienste, die derzeit nach Firmenangaben rund ein Drittel des Geschäfts ausmachen, sollen künftig an die Deutschlandtochter des Konzerns übertragen werden, erfuhr die in Düsseldorf erscheinende Wirtschaftszeitung Handelsblatt aus gut informieren Kreisen.
Zudem sollen neue Gesellschaften in GmbH-Form für die Themen Sicherheit und Internet der Dinge gegründet werden. Dies hat steuerliche und tarifrechtliche Vorteile. Bevor T-Systems hier zur Tat schreiten kann, ist eine Zustimmung des Aufsichtsrats notwendig. Die könnte Anfang September erfolgen, vermutet das Blatt.
Künftig mehr Klarheit?
Mit der neuen Struktur will die Telekom die Zuständigkeiten innerhalb des Konzerns klarer gestalten. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Konflikten zwischen der Telekom Deutschland und T-Systems gekommen. Dabei ging es oft um die Frage, wer für bestimmte Kunden zuständig ist oder sein darf. Künftig sollen Telekommunikationsdienste wie Festnetz und Mobilfunk für Firmen und Behörden in Deutschland einheitlich von der Kerngesellschaft Telekom Deutschland betreut werden. „Auf dieses Vorhaben könnte die Verlagerung weiterer Teile folgen“, sagte Analyst Wolfgang Specht vom Bankhaus Lampe.
Das klingt vernünftig, denn das "Netz" ist das wichtigste "Asset" der Telekom und somit extrem wertvoll. Permanente interne Reibereien und Streitigkeiten würden dem Unternehmen auf Dauer schaden.
Adel Al-Saleh baut T-Systems um
Es ist nichts Neues: T-Systems schreibt seit Jahren Verluste. Im Januar 2018 hatte der US-Amerikaner Adel Al-Saleh als CEO bei T-Systems angefangen, um das Geschäft auf Profit zu trimmen. Er hatte unter anderem den Abbau von 10 000 der rund 38 000 Stellen angekündigt. Von der Kürzung sind in Deutschland rund 5600 Stellen betroffen.
Die neuen Umbaupläne sollen laut Handelsblatt-Informationen zunächst keinen zusätzlichen Stellenabbau nach sich ziehen, die Mitarbeiter der Netz-Sparte würden formal zur Telekom-Deutschland wechseln und erhielten beispielsweise neue E-Mail-Adressen und neue Abteilungsbezeichnungen.
Ein Sprecher der Telekom antwortete dem Handelsblatt auf Anfrage zunächst: „Wir äußern uns nicht zu Spekulationen.“
Inzwischen hat die Telekom den Umbau aber bestätigt und weitere Informationen dazu gegeben: T-Systems-Umbau: Neue Telekom-Töchter für Sicherheit und IoT.