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Nach den Netbooks - das bietet die kleine Notebook-Klasse

Die Hochzeit der Netbooks ist vorbei - doch was bietet der Markt noch in der kleinen Notebook-Klasse? Wir zeigen es Ihnen in unserem Hintergrundbericht.
Von Norman Wittkopf

Asus TransformerBook T100TA Asus TransformerBook T100TA
Bild: Asus
Während heutzutage Smartphones und Tablets das Nutzungsverhalten der meisten Endanwender dominieren und in vielen Bereichen die klassischen Desktop- und Mobilrechner verdrängt haben, sind die noch gegen Ende des vergangenen Jahrzehnts als Geräteklasse populären Netbooks überwiegend vom Markt verschwunden. Die Miniatur-Notebooks waren trotz ihrer eher knapp bemessenen Leistungsfähigkeit vor allem aufgrund vergleichsweise geringer Anschaffungskosten und hoher Mobilität begehrte Hardware, fristen nunmehr aber ein Nischendasein, dem sich nur noch wenige Hersteller annehmen.

Keine aktuellen Neugeräte in der 7-bis-10-Zoll-Klasse

Asus TransformerBook T100TA Asus TransformerBook T100TA
Bild: Asus
So kommt es, dass potenzielle Käufer mittlerweile fast keine aktuellen Neugeräte mehr in dem vormals für Netbooks typischen Display-Größenbereich von 7 bis 10 Zoll vorfinden und eine größere Auswahl an kleinen Notebooks erst im Segment von 11,6 Zoll besteht, womit bereits die Grenze zu den sogenannten Subnotebooks überschritten wird. Unterhalb des 11-Zoll-Bereichs sind mit Asus, Lenovo, Medion und Packard Bell nur noch wenige Hersteller präsent, wobei die letzteren Drei bei ihren Geräten dem Smartphone- und Tablet-Boom geschuldet auf berührungsempfindliche Bildschirme setzen, während der frühere Netbook-Primus Asus diese Weiterentwicklung hier nicht implementiert hat. Lenovo hingegen geht dabei noch einen Schritt weiter und bringt seine kleinen Modelle in der sogenannten Convertible-Bauweise mit einem um 300 Grad nach hinten umklappbaren Display, was die Nutzung reiner Touch-Eingaben unter Ausgrenzung des Tastaturbereichs erleichtert. Als einziger Hersteller bietet Lenovo zudem ein Modell mit Googles Mobilbetriebssystem Android und einem entsprechend Tablet-PC-typischen Innenleben an, das bereits für unter 200 Euro zu haben ist.

Mini-Notebooks kommen heute mit Windows 8

HP TouchSmart 10 HP TouchSmart 10
Bild: HP
Die anderen wenigen verfügbaren Modelle unterhalb der 11-Zoll-Grenze bewegen sich im Preisbereich von 250 bis 330 Euro und verfügen wie die klassischen Netbooks der letzten Jahre über eher schwache Dual-Core-Prozessoren von Intel oder AMD, die aber dennoch genügend Leistung für einfachste Aufgaben wie Internetnutzung, Büroanwendungen, das Anschauen von Videos oder anspruchslose Spiele bieten.

Mit mindestens 2 GByte Arbeitsspeicher und Bildschirmauflösungen im HD-Ready-Bereich bieten die Netbook-Nachfahren allerdings auch Eckdaten, die bei älteren Modellen so gut wie immer knapper bemessen waren. Zusätzlich setzen die Hersteller der Mini-Notebooks nunmehr mit Windows 8 auf ein vollwertiges und aktuelles Microsoft-Betriebssytem, während sich frühere Geräte meist lediglich für ein abgespecktes Windows 7, das veraltete Windows XP oder genügsamere Linux-Distributionen eigneten.

Convertibles tragen zum Netbook-Niedergang bei

Angesichts häufig besserer Ausstattung bei gleichem oder nur unwesentlich höherem Preis sind ambitionierte Käufer eines kleinen Neugeräts gut damit beraten auf Modelle aus dem Subnotebook-Bereich oberhalb von 11 Zoll zurückzugreifen. Den vormals breit aufgestellten Platz der klassischen Netbooks haben hingegen mittlerweile vor allem die im gleichen Größenbereich liegenden Tablets eingenommen, die mit einer ansteckbaren oder drahtlosen Tastatur ausgeliefert werden beziehungsweise eine solche unterstützen und somit bei Bedarf quasi zu einem Netbook werden. Hier werden Interessenten je nach Hersteller bereits bei unter 200 Euro fündig, können aber je nach Ausstattung auch deutlich mehr investieren.

Darüber hinaus haben auch die verschiedenste Varianten der eingangs erwähnten Convertible-Bauweise maßgeblich zum Niedergang der Netbooks beigetragen, die dank ihrer stets mit dem Gerät verbundenen, aber verbergbaren Tastatur ebenfalls das Beste aus zwei Welten vereint. Im Gegensatz zu reinen Tablets finden sich diese jedoch weniger im unteren Größenbereich. Maßgebliche Abstriche zu klassischen Netbooks müssen Nutzer bei Tablets mit Tastatur und Convertibles höchstens im Hinblick auf die Display-Abdeckung machen, da durch die Touch-Funktionalität keine nicht-spiegelnden Bildschirme mehr als Option bereitstehen.

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