Nach den Netbooks - das bietet die kleine Notebook-Klasse
Asus TransformerBook T100TA
Bild: Asus
Während heutzutage Smartphones und Tablets das Nutzungsverhalten
der meisten Endanwender dominieren und in vielen Bereichen die
klassischen Desktop- und Mobilrechner verdrängt haben, sind die
noch gegen Ende des vergangenen Jahrzehnts als Geräteklasse
populären Netbooks überwiegend vom Markt verschwunden. Die
Miniatur-Notebooks waren trotz ihrer eher knapp
bemessenen Leistungsfähigkeit vor allem aufgrund
vergleichsweise geringer Anschaffungskosten und hoher
Mobilität begehrte Hardware, fristen nunmehr aber ein
Nischendasein, dem sich nur noch wenige Hersteller annehmen.
Keine aktuellen Neugeräte in der 7-bis-10-Zoll-Klasse
Asus TransformerBook T100TA
Bild: Asus
So kommt es, dass potenzielle Käufer mittlerweile
fast keine aktuellen Neugeräte mehr in dem vormals
für Netbooks typischen Display-Größenbereich von
7 bis 10 Zoll vorfinden und eine größere Auswahl an
kleinen Notebooks erst im Segment von 11,6 Zoll besteht,
womit bereits die Grenze zu den sogenannten Subnotebooks
überschritten wird. Unterhalb des 11-Zoll-Bereichs sind mit Asus,
Lenovo, Medion und Packard Bell nur noch wenige Hersteller
präsent, wobei die letzteren Drei bei ihren Geräten dem
Smartphone- und Tablet-Boom geschuldet auf
berührungsempfindliche Bildschirme setzen, während der
frühere Netbook-Primus Asus diese Weiterentwicklung
hier nicht implementiert hat. Lenovo hingegen
geht dabei noch einen Schritt weiter und
bringt seine kleinen Modelle in der sogenannten
Convertible-Bauweise mit einem um 300 Grad nach
hinten umklappbaren Display, was die
Nutzung reiner Touch-Eingaben unter Ausgrenzung
des Tastaturbereichs erleichtert. Als einziger
Hersteller bietet Lenovo zudem ein Modell mit
Googles Mobilbetriebssystem Android und einem
entsprechend Tablet-PC-typischen Innenleben an,
das bereits für unter 200 Euro zu haben ist.
Mini-Notebooks kommen heute mit Windows 8
HP TouchSmart 10
Bild: HP
Die anderen wenigen verfügbaren Modelle unterhalb der
11-Zoll-Grenze bewegen sich im Preisbereich von
250 bis 330 Euro und verfügen wie die klassischen
Netbooks der letzten Jahre über eher schwache
Dual-Core-Prozessoren von Intel oder AMD, die
aber dennoch genügend Leistung für einfachste Aufgaben
wie Internetnutzung, Büroanwendungen, das Anschauen
von Videos oder anspruchslose Spiele bieten.
Mit mindestens 2 GByte Arbeitsspeicher und Bildschirmauflösungen im HD-Ready-Bereich bieten die Netbook-Nachfahren allerdings auch Eckdaten, die bei älteren Modellen so gut wie immer knapper bemessen waren. Zusätzlich setzen die Hersteller der Mini-Notebooks nunmehr mit Windows 8 auf ein vollwertiges und aktuelles Microsoft-Betriebssytem, während sich frühere Geräte meist lediglich für ein abgespecktes Windows 7, das veraltete Windows XP oder genügsamere Linux-Distributionen eigneten.
Convertibles tragen zum Netbook-Niedergang bei
Angesichts häufig besserer Ausstattung bei gleichem oder nur unwesentlich höherem Preis sind ambitionierte Käufer eines kleinen Neugeräts gut damit beraten auf Modelle aus dem Subnotebook-Bereich oberhalb von 11 Zoll zurückzugreifen. Den vormals breit aufgestellten Platz der klassischen Netbooks haben hingegen mittlerweile vor allem die im gleichen Größenbereich liegenden Tablets eingenommen, die mit einer ansteckbaren oder drahtlosen Tastatur ausgeliefert werden beziehungsweise eine solche unterstützen und somit bei Bedarf quasi zu einem Netbook werden. Hier werden Interessenten je nach Hersteller bereits bei unter 200 Euro fündig, können aber je nach Ausstattung auch deutlich mehr investieren.
Darüber hinaus haben auch die verschiedenste Varianten der eingangs erwähnten Convertible-Bauweise maßgeblich zum Niedergang der Netbooks beigetragen, die dank ihrer stets mit dem Gerät verbundenen, aber verbergbaren Tastatur ebenfalls das Beste aus zwei Welten vereint. Im Gegensatz zu reinen Tablets finden sich diese jedoch weniger im unteren Größenbereich. Maßgebliche Abstriche zu klassischen Netbooks müssen Nutzer bei Tablets mit Tastatur und Convertibles höchstens im Hinblick auf die Display-Abdeckung machen, da durch die Touch-Funktionalität keine nicht-spiegelnden Bildschirme mehr als Option bereitstehen.