Taiwan: Nudelsuppe, Ultrabook und ein (HTC-)Smartphone-Café
Imbiss und Smartphones in einem: im HTC-Café
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Foto: teltarif.de
Als Abschluss der kleinen Serie über die Handy- und Elektronikmärkte in Asien
möchte ich Sie heute nach Taiwan, genauer in die Hauptstadt Taipeh der
etwa 36 000 Quadratkilometer großen Insel im West-Pazifik, mitnehmen. Nach den
Berichten aus Shenzhen, China und
Japan geht es heute in die großen und kleinen
Shops rund um den Guang Hua Digital Plaza. Das Guang Hua Kaufhaus umfasst
sechs Stockwerke, voll gepackt mit größeren Markenshops in den unteren Etagen
und vielen kleinen Spezialisten in den höheren Etagen.
Rund um den Guang Hua Digital Plaza findet sich in verwinkelten Gassen
ein interessanter Mix aus asiatischen Garküchen, kleineren Restaurants
und vielen, vielen Elektronikläden.
Imbiss und Smartphones in einem: im HTC-Café
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Foto: teltarif.de
IT, Telekommunikation und Gadgets spielen in Taipeh eine große, weithin
sichtbare Rolle: Über die gesamte Innenstadt spannt sich ein kostenfreies
WLAN-Netz, in der U-Bahn wird eifrig auf
Smartphone oder
Tablet gesurft und gechattet, großflächige Werbetafeln der
lokalen und weltweiten Markengrößen dominieren die Werbeflächen einen Tick mehr als
in anderen Großstädten der Welt. Zu den großen bekannten Elektronikmarken Taiwans
zählen Acer, Asus und HTC.
Alles in allem zählen die High Tech-Unternehmen Taiwans zu den großen Stützen
der lokalen Wirtschaft, so machen sie mehr als 50 Prozent der an der
lokalen Börse gehandelten Unternehmen aus.
Super A: Marken-Piraterie und offizieller Reseller unter einem Dach
Offizieller Reseller und Marken-Piraterie unter einem Dach
Foto: teltarif.de
Super A ist der bekannteste Vertriebspartner von Apple in Taiwan,
während Apple anders als in China, Hongkong oder Japan selbst keine eigenen
Ladengeschäfte in Taiwan unterhält. Freilich gleicht das Erscheinungsbild eines
Super-A-Geschäftes sehr dem
Original von Apple: Hell, viel Holz und natürliche Materialien. Umso erstaunter
war ich, direkt neben iPad und MacBook offensichtliche
Markenpiraterie zu finden. Auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität mochten die
Stifte, Notizblöcke, Arbeitsmappen und das Mauspad mit dem Apfel-Logo nicht in die
Reihe der Originalprodukte passen. Preislich lagen die Dinge hingegen auf Apple-Niveau.
Die im Bild gezeigten Preise in New-Taiwan-Dollar muss man durch 40 teilen, um
näherungsweise den Gegenwert in Euro zu ermitteln. Sie liegen also zwischen
15 und 20 Euro.
Top-Trend in Fernost: Gadgets im individuellen Design
Individuelles Smartphone- und Tablet-Design ist total "in" in Asien.
Foto: teltarif.de
Wie auch anderswo in Asien finden sich auch im Guang Hua Digital Plaza und
in einem benachbarten unterirdischen Kaufhaus zahlreiche kleine Ladengeschäfte lokaler
Designer, die sich auf die Individualisierung von Smartphones, Tablets oder
Notebooks ihrer Kunden spezialisiert haben. Neben den hier gezeigten Airbrush-Designs
bieten auch Gravur-Künstler ihre Dienste an, ebenso kann man sich ein Smartphone
mit einer speziellen Lederapplikation verzieren lassen. In den Shops bringt man
für gewöhnlich sein eigenes Gerät mit, der Designer verziert es dann innerhalb
der folgenden Stunde und vor den Augen des Kunden mit dem gewünschten Motiv. Die
Preise beginnen bei etwa zehn Euro, aufwändige Designs kosten bis zu 50 Euro.
Weitere Eindrücke aus der Guang Hua Digital Plaza und der näheren Umgebung in Taipeh haben wir in einer eigenen Bildergalerie für Sie zusammengestellt.
Fazit: Digitaleres Leben als hierzulande
Rund um den Guang Hua Digital Plaza in Taipeh
Alle Bilder aus den taiwanesischen High-Tech-Shops nach einem Klick auf das Bild!
Screenshot: teltarif.de
Eines sticht in allen besuchten asiatischen Märkten ins Auge: Kleine High-Tech-Geräte und
Computer spielen (sichtbar) im Leben eine deutlich größere Rolle als in Europa oder
den USA. Dies fällt nicht nur in den in den letzten Wochen gezeigten Szenen
aus den Shopping-Paradiesen für Gadget-Liebhaber
China, Japan und
hier in Taiwan auf. Auch beim normalen Spaziergang
durch Stadt oder Land gewinnt man diesen Eindruck.
Die Gründe sind vielschichtig: Auf dem Lande sind weniger "Ablenkungsmedien" als hierzulande verfügbar. Häufig ist das Smartphone nicht nur das einzige Kommunikationsmedium, sondern auch die alleinige Informationsquelle: Eine eigene Tageszeitung oder einen Fernseher besitzt längst nicht jeder. In den (Groß-)Städten ist die Versorgung mit Breitband-Netzen besser - zum Teil zudem kostenlos. Funklöcher in Tunneln oder Fussgängerpassagen sind so gut wie ausgeschlossen. Darüber hinaus zeigen und erklären Asiaten gerne ihre eigenen Gadgets - interessanterweise läuft dies angenehm entspannt und freundlich und nicht mit dem bei uns häufig ausgeprägten Geltungsdrang oder mit Eifersucht.