Hardware-Tuning

Schnelleres Notebook: SSD und mehr RAM verlängern Lebenszeit

Bei zuviel Software-Müll hilft oft nur Windows-Neuinstallation
Von mit Material von dpa

Das Notebook ist mehrere Jahre alt und läuft nur noch im Schnecken­tempo? Da liegt der Gedanke nahe, den Rechner in den Ruhestand zu schicken. Es gibt aber neben dem Preis für einen Neukauf durchaus Gründe, es weiter mit dem alten Modell zu versuchen, sagt Prof. Hans Stahl, Direktor am Institut für Informatik der Fachhochschule Köln. "Bei all den seltenen Rohstoffen, die in Laptops stecken, hilft es der Umwelt, Geräte nicht schnell zu verschrotten."

Häufig hilft es schon, den PC ein wenig aufzuräumen. Denn auf langsamen Computern sind oft zu viele Anwendungen gleichzeitig geöffnet. "Aktive Programme belegen den Arbeitsspeicher, und alte Laptops haben davon relativ wenig", erklärt Informatik-Professor Olaf Spinczyk von der Technischen Universität Dortmund. Welche Prozesse gerade laufen, zeigt Windows im Taskmanager (Tastenkombination "Strg+Alt+Entf"), auf Apple-Rechnern gibt es dafür die Aktivitätenanzeige (Tastenkombination "Apfel+Alt+Esc"). Viele Programme öffnen sich beim Hochfahren von selbst. Diese Autostart-Funktion sollte man bei allen Anwendungen ausschalten, die nicht permanent gebraucht werden.

Virenscanner zweigen Systemressourcen ab

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Sergej Khackimullin - Fotolia.com
Viel Arbeitsspeicher (RAM) verbrauchen zum Beispiel Virenscanner. "Wenn man längere Zeit kein Internet braucht, kann man die Verbindung kappen und den Schutz deaktivieren", sagt Andreas Paul vom Informatik-IT-Service der Technischen Universität München. Sobald man online geht, müsse der Nutzer den Schädlingsbekämpfer aber wieder einschalten und umgehend auf den neuesten Stand bringen: "Das ist nichts für Vergessliche." Für Macbooks sei ein zusätzlicher Virenschutz ohnehin unnötig, sagt Pauls Kollege Martin Uhl. "Der Sicherheitsgewinn durch Zusatzprogramme gleicht nicht die stärkere Belastung des Hauptspeichers aus."

Ein weiterer Tipp von Uhl gilt für Macs und Windows-Rechner gleichermaßen: "Ungefähr ein Viertel des Festplattenspeichers sollte man freihalten." Mit diesem Tipp spielen die Experten auf die Auslagerungsdatei an: Ist der Arbeitsspeicher zu voll, werden Speicherinhalte temporär auf die Festplatte ausgelagert, und dazu sollten immer rund 25 Prozent der Plattenkapazität frei bleiben.

Auf der folgenden Seite erläutern wir, warum große Dateien besser auf einem externen Speichermedium ausgelagert werden sollten und warum manchmal nur noch eine Windows-Neuinstallation hilft. Außerdem zeigen wir die Vorteile einer Aufrüstung oder Auswechselung von Arbeitsspeicher und Festplatte.

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