VDSL Vectoring: In Kürze Entscheidungsentwurf der BNetzA
VDSL Vectoring: Die BNetzA will in Kürze
einen Entscheidungsentwurf vorlegen
Foto: teltarif.de
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) will Ende März / Anfang April
einen Entscheidungsentwurf zum Thema VDSL Vectoring
vorstellen. Das gab der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Dörmann, der Mitglied im Beirat
der deutschen Regulierungsbehörde ist, auf einer Veranstaltung des Bundesverbands
Breitbandkommunikation (BREKO) am Dienstag in Berlin bekannt. Am
Montag hatte es eine Sitzung des BNetzA-Beirats gegeben.
Wie und unter welchen Bedingungen Vectoring künftig eingesetzt werden kann, ist zwischen der Deutschen Telekom und ihren Wettbewerbern heiß umstritten. Nachdem die Telekom Mitte Dezember schließlich einen Antrag auf eine Regulierungsverfügung bei der BNetzA eingereicht hatte, regte sich erneut heftiger Widerstand bei den alternativen Anbietern.
Finale Entscheidung zu Vectoring wohl im Sommer
VDSL Vectoring: Die BNetzA will in Kürze
einen Entscheidungsentwurf vorlegen
Foto: teltarif.de
Dörmann zufolge könnte es eine endgültige Entscheidung zu der Thematik im Sommer dieses Jahres
geben. Die Bundesnetzagentur habe sich um ein zügiges Verfahren bemüht, sagte der
medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Bei der Entscheidung werde es sich wohl
nicht um eine "Schwarz/Weiß-Entscheidung", sondern vielmehr um einen Kompromiss zwischen den
Positionen der Telekom und denen ihrer Wettbewerber handeln. "Die BNetzA wird eine
Abwägungsentscheidung treffen", prognostiziert Dörmann.
Auf der gleichen Veranstaltung nahm auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein Stellung zu dem Thema - und zu den ursprünglichen Plänen der Telekom in puncto VDSL Vectoring. "Die Remonopolisierungspläne der Telekom waren eine Schnapsidee", sagte Nüßlein. "Das war die größte Dummheit, die man da machen konnte."
TK-Branche erwartet Bekanntgabe der neuen TAL-Entgelte bis Ende des Monats
Unterdessen erwartet die Branche in Kürze die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu den neuen, ab 1. Juli dieses Jahr gültigen, TAL-Entgelten. Die aktuellen Entgelte von 10,08 Euro (Hvt-TAL) beziehungsweise 7,17 Euro (jeweils Nettopreise) für die Kvz-TAL (hier schaltet der Wettbewerber seine Anschlüsse nicht in der Vermittlungsstelle, sondern schon im näher zum Kunden liegenden Kabelverzweiger) gelten noch bis zum 30. Juni 2013.
Während die Telekom eine deutliche Anhebung der TAL-Entgelte auf 12,37 Euro beziehungsweise 8,80 Euro netto beantragt hat, fordern die Wettbewerber naturgemäß eine Absenkung der Gebühren für den Zugang zur letzten Meile. Die Telekom habe mittlerweile eine "Überrendite" von 3,5 Milliarden Euro erzielen können, da die BNetzA bei der Festlegung der Entgelte auf die Wiederbeschaffungskosten der Infrastruktur abstelle, kritisierte der Technik-Chef des Telekom-Wettbewerbers EWE Tel, Dirk Brameier, gestern in Berlin. Die hohen TAL-Preise nähmen den alternativen Anbietern "die Mittel, die sie dringend für den Breitband-Ausbau brauchen".
Die FDP-Abgeordnete Claudia Bögel kritisierte den Bonner Ex-Monopolisten. Sie sprach sich für eine Absenkung der TAL-Entgelte aus, "weil die Telekom nicht bewiesen hat, dass sie bei hohen TAL-Entgelten ausbauen wird. (...) Ich bin für die Senkung der TAL-Preise, weil ich daran glaube, dass der Wettbewerb ausbauen wird."