Dialog

Telekom soll bei VDSL mit den Wettbewerbern reden

BNetzA-Präsident Kurth: Einvernehmliche Lösung oder Regulierung
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hat die Deutsche Telekom in einem Zeitungsinterview für den Aufbau des VDSL-Netzes zum Dialog mit den Wettbewerbern geraten. "Die Telekom wäre sicher gut beraten, wenn sie eine derartige Investition mit anderen Markteilnehmern diskutiert und auf freiwilliger Basis Konditionen erarbeitet, die alle zufrieden stellt", sagte Kurth der Börsen-Zeitung.

Im Falle einer einvernehmlichen Lösung stellte Kurth Regulierungsfreiheit in Aussicht. "Das Telekommunikationsrecht geht grundsätzlich vom Vorrang von Vereinbarungen zwischen den Marktteilnehmern aus", sagte Kurth weiter. Erst bei einem Scheitern werde die Regulierung erforderlich. Zunächst wolle er jedoch abwarten, ob die von der Telekom durch den Netzausbau in Aussicht gestellten neuen Märkte tatsächlich entstehen.

Mitbewerber wollen sich beteiligen

Das neue Hochgeschwindigkeitsnetz der Telekom soll die Datenübertragung gegenüber dem derzeitigen T-DSL-Basisangebot beschleunigen und damit als Multimedia-Vertriebskanal tauglich machen. Bei VDSL werden die Daten mit hoher Geschwindigkeit über ein Glasfasernetz übertragen. Bei der letzten Meile zum Kunden wird allerdings weiterhin die Kupferleitung benutzt.

Der Aufbau der Glasfasernetze für die Very High Data Rate Digital Subscriber Line (VDSL) soll nach Darstellung der Telekom drei Milliarden Euro kosten. Die Telekom-Wettbewerber United Internet und freenet haben bereits ihre Bereitschaft erkennen lassen, sich an den Investitionen für das VDSL-Netz zu beteiligen. Als Maßstab für die Beteiligung soll die Höhe der bisherigen Anteile im DSL-Markt dienen.

Ende des vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission entschieden, dass die Telekom ihren Mitbewerbern Zugang zu ihrer Breitbandinfrastruktur und grundsätzlich auch zu ihrer VDSL-Struktur gewähren muss.

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