Beteiligung

1&1-Mutter will sich am VDSL-Netz der Telekom beteiligen

T-Com-Mitbewerber bietet 500 Millionen Euro Investitionsvolumen an
Von Thorsten Neuhetzki

United Internet, Muttergesellschaft von GMX, 1&1 und web.de, will sich am VDSL-Netz der Telekom beteiligen. Das geht aus einem Bericht der Börsen-Zeitung hervor. "Wir haben der Telekom signalisiert, uns auf Wunsch auch an den Investitionen zu beteiligen", sagte Konzernchef Ralph Dommermuth gegenüber der Zeitung.

United Internet habe derzeit einen DSL-Marktanteil von 17,5 Prozent, das ergebe bei geschätzen Kosten von 3 Milliarden Euro eine Beteiligungssumme von 500 Millionen Euro, so der Konzernchef. "Davor hätte ich keine Angst. Man muss das im Verhältnis sehen. Wir werden allein in diesem Jahr für etwa 400 Millionen Euro Vorleistungen einkaufen", wird er in dem heute erscheinenden Bericht zitiert.

Um das VDSL-Netz der Telekom, das Endgeschwindigkeiten von 50 MBit/s ermöglicht, hat es in den vergangenen Wochen viel Gezerre gegeben. Der ehemalige Monopolist wollte, wie auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag, das Netz ohne Regulierungsmaßnahmen aufbauen. Die Deutsche Telekom hätte also de facto ein Monopol über das Netz gehabt und wollte, dass ihre Mitbewerber dieses Netz nicht nutzen können. Dagegen hat die EU-Kommission im Dezember aber protestiert und die Öffnung des geplanten Netzes gefordert. Wie diese aussieht, ist aber noch unklar. Der von United Internet eingeschlagene Weg zeigt eine neue Dimension der Öffnung auf und wird für einige Diskussionen sorgen. Die Telekom selbst äußerte sich nach Angaben der Zeitung zunächst zurückhaltend. Bis ein formales Angebot vorliege, müsse man sich mit der Bewertung zurückhalten, habe ein Sprecher gesagt.