Bundesnetzagentur entlässt Telekom teilweise aus Regulierung
Die Bundesnetzagentur hat entschieden, die Deutsche Telekom im Bereich der nationalen Festnetz-Verbindungen auf der Endkundenebene aus der Regulierung entlassen. Im Rahmen einer Marktanalyse habe man festgestellt, "dass dieser Markt nicht mehr regulierungsbedürftig ist, weil inzwischen eine Tendenz zu wirksamem Wettbewerb besteht", so die BNetzA. Dieses Vorhaben hatte die Bundesnetzagentur bereits im Juli letzten Jahres mitgeteilt. Auf dem Markt für Verbindungen in inländische Festnetze gebe es einen starken Preiswettbewerb, der sich in günstigen Preisen sowohl für Flatrates als auch über Betreiber(vor)auswahl widerspiegele, so die Bundesnetzagentur damals.
Daneben hat die Bonner Regulierungsbehörde festgelegt, sich auch aus der Vorleistungsregulierung teilweise zurückziehen. Nach der Entscheidung wird die Telekom weiterhin zur Durchleitung von Verbindungen durch ihr Netz zum Zwecke der Anrufterminierung in ihrem Netz verpflichtet. Des Weiteren muss sie die Zuführung von Verbindungen aus ihrem Netz zu Netzen der Wettbewerber gewährleisten, insbesondere Call by Call und Preselection sowie das Erreichen von Mehrwertdiensterufnummern in alternativen Netzen ermöglichen.
Transitleistungen der Telekom werden ebenfalls nicht mehr reguliert
Bei den Transitleistungen, die über ihr Netz abgewickelt werden, hat die Bundesnetzagentur die Deutsche
Bundesnetzagentur-Präsident
Matthias Kurth
Foto: BNetzA
Telekom jedoch weitgehend aus der Regulierung entlassen.
Dies hatte die Behörde im vergangenen Jahr bereits angekündigt. "Aufgrund einer umfangreichen Marktuntersuchung ist die Bundesnetzagentur zu dem Ergebnis gekommen, dass Transitleistungen zwischen verschiedenen Netzen wegen der mittlerweile existierenden
alternativen Netzinfrastrukturen auch von anderen Anbietern erbracht werden können und daher bezüglich solcher Netzdurchleitungen keine beträchtliche
Marktmacht der Deutschen Telekom AG mehr besteht", erklärte der
Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.
BNetzA-Präsident Kurth: Ziehen uns - wenn möglich - zurück
Ingesamt zeigt sich Bundesnetzagentur-Chef Matthias Kurth davon überzeugt, dass die heute bekanntgegebenen Entscheidungen notwendige Schritte waren: "Mit diesen beiden Entscheidungen bestätigen wir einmal mehr, dass die Bundesnetzagentur nicht starr an der Regulierung festhält, sondern sich dort zurückzieht, wo die Rahmenbedingungen dies zulassen. Insofern werden wir die weitere Entwicklung genau beobachten", betonte Kurth.