Preselection

Preselection: Call by Call voreingestellt

Per Presel­ection können Telekom-Kunden noch dauer­haft über einen anderen Anbieter tele­fonieren. Das bietet heute aber nur noch in wenigen Fällen eine Kosten­ersparnis beim Tele­fonieren.
Von Thorsten Neuhetzki / Julian Ruecker

Preselection: Call by Call voreingestellt Preselection: Call by Call voreingestellt
Bild: teltarif.de
Bei Presel­ection entfällt im Gegen­satz zum Call by Call das Benutzen der für manche viel­leicht lästigen "Vor-Vorwahlen". Dazu wird die Netz­kenn­zahl eines gewünschten Anbie­ters fest in den Telekom-Vermitt­lungs­rechner einpro­gram­miert. Alle Gespräche werden auto­matisch über das fremde Netz geführt. Das trifft auch auf Orts­gespräche zu, sofern der Anbieter Orts­gespräche vermit­telt.

So prüfen Sie, ob Presel­ection einge­stellt ist

Für Presel­ection ist eine Anmel­dung nötig, und man bekommt meist auch eine sepa­rate Rech­nung. Möchte man am eigenen Anschluss testen, auf welchen Anbieter dieser vorein­gestellt ist, kann man das durch Wählen der kosten­losen Info-Nummer 0310 (Fern­ver­bin­dungen) bzw. 0311 für Orts­gespräche heraus­finden. Dort erhält man eine Ansage, über welchen Anbieter die Gespräche derzeit geführt werden, wenn man keine Call-by-Call-Nummer wählt. Preselection: Call by Call voreingestellt Preselection: Call by Call voreingestellt
Bild: teltarif.de

Für wen eignet sich Presel­ection?

Wie Call by Call selbst ist auch Presel­ection nur für Kunden mit einem Tele­fon­anschluss bei der Telekom möglich. Güns­tige Kondi­tionen bieten Presel­ection-Tarife häufig nur für inner­deut­sche Gespräche. Dabei gibt es Tarife ohne monat­liche Grund­gebühr, bei denen alle Gespräche zeit­basiert abge­rechnet werden, sowie solche mit Grund­gebühr, die zumeist eine Fest­netz-Flat­rate enthalten.

Die heute übli­chen Kombi-Tarife für Telefon und Internet enthalten aber in der Regel bereits eine Flat­rate für Gespräche ins deut­sche Fest­netz. Daher war Presel­ection in erster Linie für Wenig­telefonierer mit einem reinen Tele­fon­anschluss inter­essant, die sich das Eingeben einer Call-by-Call-Vorwahl sparen wollten.

Call by Call weiterhin möglich

Anrufe ins Ausland sind in den Presel­ection-Flat­rates norma­ler­weise nicht enthalten und die Minu­ten­preise für Auslands­gespräche können mit Presel­ection sogar teurer sein als bei der Telekom selbst. Das kann der Presel­ection-Nutzer aber mit Call by Call umgehen. Denn auch bei Presel­ection ist die Nutzung von anderen Anbie­tern per Call by Call weiterhin möglich. Beim Finden einer güns­tigen CbC-Vorwahl für Ihr Anruf­ziel hilft Ihnen unser Call-by-Call-Tarif­ver­gleich.

Nach­teile von Presel­ection

Aller­dings hat Presel­ection unter Umständen auch Nach­teile: So haben viele Wett­bewerber der Telekom keinen eigenen Nahbe­reichs­tarif. Hier werden bei Presel­ection alle Gespräche, die mit einer 0 beginnen, also auch solche in benach­barte Ortschaften, über den Konkur­renz­anbieter geführt. Dieser berechnet dafür dann den Fern­tarif. Aller­dings kann dieser güns­tiger sein als der Naht­arif der Telekom.

Sehr viel Spar-Poten­zial bietet Presel­ection heut­zutage aber nicht mehr. Denn viele Presel­ection-Tarife liegen nur bei inner­deut­schen Gesprä­chen unter den Minu­ten­preisen der Telekom. Auch die Buchung einer Fest­netz-Flat­rate über einen Presel­ection-Anbieter zusätz­lich zum reinen Tele­fon­anschluss rentiert sich meis­tens nicht. Denn in der Summe sind die monat­lichen Kosten oft nicht güns­tiger als die direkte Buchung von Call Start, dem NGN-Voll­anschluss ohne Internet, aber auch ohne Fest­netz-Flat­rate, oder von MagentaZuhause Start mit Fest­netz-Flat­rate und Internet, bei der Telekom. In einem weiteren Ratgeber zeigen wir Ihnen einen Vergleich von Presel­ection-Ange­boten.

Unter­schied Presel­ection und Anschluss­wechsel

Die Presel­ection sollte nicht mit dem Voll­anschluss verwech­selt werden. Bei der Presel­ection wird nämlich ledig­lich eine Program­mie­rung im Computer der Telekom verän­dert. Sie behalten aber den Telekom-Anschluss und bezahlen auch weiterhin die Grund­gebühr. Beim kompletten Wechsel wird hingegen der komplette Anschluss von einem Konkur­renten ange­mietet. Beide Verfahren unter­scheiden sich also deut­lich, wie Sie auch anhand folgender Tabelle sehen können:

Vergleich von Presel­ection und Anschluss­wechsel
  Presel­ection Anschluss­wechsel
Anbin­dung Per Soft­ware
(Call-by-Call-Vorwahl wird in der Vermitt­lungs­stelle einge­geben)
Per Hard­ware
(Anschluss­lei­tung wird umge­schaltet oder sogar neu verlegt)
Orts­gespräche Werden teil­weise über den neuen Anbieter geführt Werden über den neuen Anbieter geführt
Fern­gespräche Werden über den neuen Anbieter geführt Werden über den neuen Anbieter geführt
Auslands­gespräche Werden über den neuen Anbieter geführt Werden über den neuen Anbieter geführt
Call by Call Weiterhin unein­geschränkt möglich Nur mit Einschrän­kungen oder gar nicht
Grund­gebühr Wird an Telekom bezahlt Wird an den neuen Anbieter bezahlt
Umschalt­kosten einmalig 5,24 Euro
(Wird Ihnen meist vom neuen Anbieter beim Wechsel erstattet)
Je nach Firma, zu der Sie wech­seln, 25 bis 50 Euro, seltener auch umsonst.
Ihr Anschluss Gehört weiterhin der Telekom Gehört dem neuen Anbieter
Ihre Rufnummer bleibt erhalten bleibt auf Wunsch erhalten (Portie­rung)
Zuständig bei tech­nischen Problemen Telekom Neuer Anbieter
Weitere Infor­mationen Presel­ection-Anbieter im Vergleich So funk­tio­niert der Anschluss­wechsel