Kriminalität

BKA fordert gesetzliche Grundlage für Vorratsdaten-Speicherung

BKA rechnet mit 17,5 Millionen Euro Schaden durch Online-Banking-Betrug
Von dpa / Rita Deutschbein

Die Kriminalität im Internet hat im vergangenen Jahr rasant zugenommen. "Die Kreativität und Flexibilität der Täter scheint keine Grenzen zu kennen", sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, heute in Berlin. "Wir haben ein Anwachsen der IT-Kriminalität im engeren Sinne um über 33 Prozent auf mehr als 50 000 Fälle", betonte Ziercke.

Allein im Bereich des Online-Banking-Betrugs rechnet das BKA mit einem Schaden von 17,5 Millionen Euro im Jahr 2009. Die Zahlen seien hier im Vergleich zu 2008 um 68 Prozent gestiegen. Im laufenden Jahr zeichne sich eine Steigerung um weitere 70 Prozent ab. Die durchschnittliche Schadensumme lag im vergangenen Jahr bei 3 500 Euro je Betrugsfall. Gegenwärtig sei sie auf 5 000 Euro je Fall gestiegen.

Gesetzliche Grundlage für die Speicherung von Vorratsdaten gefordert

In diesem Zusammenhang forderte Ziercke eine rasche gesetzliche Grundlage für die Speicherung von Vorratsdaten. In 893 Fällen seien Täter im vergangenen Jahr nicht ermittelt worden, weil Provider keine Daten vorhielten, um die Ermittlungen zu unterstützen. Auch die Einführung von Kredit- und EC-Karten mit Chip anstelle eines Magnetstreifens gehört zu den Vorschlägen des BKA. Nach einer Studie des Branchenverbandes Bitkom fühlen sich drei Viertel aller deutschen Internetnutzer beim Surfen von Kriminalität bedroht.

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