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Threema: Lizenzen anonym mit Bargeld zahlen

Der Messenger-Dienst Threema, bekannt für sein Augen­merk auf Sicher­heit und Daten­schutz, bietet seinen Nutzern ab sofort den Kauf von Lizenz­schlüs­seln gegen Bargeld an, aller­dings nur für die Android-Version.
Von Claudia Krüger

Wer sich in sozialen Netz­werken bewegt, hinter­lässt in der Regel Spuren, wer digital bezahlt auch. Um Sicher­heits­lücken einzu­dämmen, ermög­licht der Schweizer Messenger-Dienst Threema seinen Nutzern ab sofort, beim Erwerb von Lizenzen mit Bargeld zu zahlen. Vorerst gilt das aller­dings nur für die Android-Version der Threema-App.

Bei Threema werden also künftig die in manch einer Brief­tasche zur Selten­heit gewor­denen knis­ternden Scheine wieder eine Rolle spielen. Zwar hat die WhatsApp-Alter­native mit Bitcoin schon seit jeher eine Privat­sphäre-freund­liche Zahlungs­methode in petto, die Bargeld­zah­lung bietet Kunden jedoch eine von Kryp­towäh­rungen unab­hän­gige Option.

So funk­tio­niert der Kauf von Lizenzen via Barzah­lung

Threema führt Zahlung via Bargeld ein Threema führt Zahlung via Bargeld ein
Bild: Threema
Beim Kauf des Messen­gers über den Threema Shop erwirbt der Kunde einen Lizenz­schlüssel, der zur Instal­lation der App auf dem Endgerät nötig ist.

  • Um die Lizenz bar zu bezahlen, wählen Sie im Threema Shop "Anonym mit Bargeld bezahlen" und bestellen die gewünschte Anzahl Lizenzen. Im Anschluss erhalten Sie die Bestell­nummer sowie eine Lizenz-URL.
  • Den Rech­nungs­betrag schi­cken Sie in bar per Brief­post. Vergessen Sie nicht, ihre Bestell­nummer zu vermerken.
  • Nach Erhalt des Bargelds schaltet Threema Ihre Lizenzen frei, und Sie können sie über Ihre Lizenz-URL abrufen.

Gemischte Reak­tionen und Alter­nativ­vor­schläge

Die Reak­tionen auf die neue Zahlungs­methode fallen gemischt aus. Ein auf dem Postweg verloren gegan­gener Brief ohne Angabe des Absen­ders schadet zwar nicht unbe­dingt der Privat­sphäre, das Geld ist aller­dings futsch. Einge­schrie­bene Briefe fallen im wahrsten Sinne des Wortes flach, da diese die Angabe eines Absen­ders unbe­dingt erfor­dern.

Für manch einen mögen die Schwach­stellen beim Brief­ver­sand ein hinnehm­bares Risiko bedeuten, andere sehen die neue Zahlungs­methode eher skep­tisch, wie sich im Threema-Forum schnell erkennen lässt. So werden Finger­abdrücke auf Geld­scheinen als mögli­ches Sicher­heits­risiko ebenso disku­tiert wie Alter­nativen zur Barzah­lung per Brief­post.

Ein Nutzer schlägt beispiels­weise vor, die Lizenzen künftig - ähnlich wie Prepaid­karten von Mobil­funk­anbie­tern - im Einzel­handel anzu­bieten. Die Akti­vie­rung der ID oder Lizenz dürfte dann aller­dings erst an der Kasse statt­finden, um einem Dieb­stahl der Karten vorzu­beugen. Wie sich die Zahlung per Brief­post in der Praxis bewährt, bleibt abzu­warten.

Was halten Sie von der neuen Zahlungs­methode - fallen Ihnen even­tuell sogar weitere Möglich­keiten ein? Wir freuen uns über Ihr Feed­back im Kommen­tar­bereich.

Der Konkur­rent WhatsApp führt derweil Chat­filter und eine Seiten­leiste für seine Brow­ser­ver­sion ein. Mehr darüber lesen Sie in einer weiteren News.

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