Datenschutz lernen beim Verschlüsselungskurs
Verschlüsselungsseminare in Rheinland-Pfalz helfen beim Datenschutz
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Nach den Enthüllungen um den US-Geheimdienst NSA
haben nicht nur viele Freizeitsurfer Sorgen um die Datensicherheit
ihrer E-Mails - auch die Fachleute des Chaos Computer Clubs
Mainz/Wiesbaden (CCC) sind aufgeschreckt.
"Der CCC warnt schon lange vor den Gefahren moderner Kommunikationsnetze und Datenverarbeitung
für die persönlichen Daten von Bürgern", sagt der Sprecher des
Vereins, Kevin Bullmann. Der Club sehe sich durch die Enthüllungen
des US-amerikanischen Whistleblowers Edward Snowden in seinen
Warnungen bestätigt.
Deswegen unterstützten seine Mitglieder auch die "Crypto-Sessions" des rheinland-pfälzischen Landesdatenschützers. Dieser Verschlüsselungskurs soll laut Bullmann "normalen" Computernutzern zeigen, wie sie ihre Daten besser sichern können. Rund 50 Teilnehmer sind zu einer der "Crypto-Sessions" gekommen, an den sternförmig angeordneten Tischen sitzen Frauen wie Männer aus fast allen Altersgruppen mit ihren Laptops.
Suchmaschinen als Gefahrenquelle
Verschlüsselungsseminare in Rheinland-Pfalz helfen beim Datenschutz
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"Im Internet bleibt nichts folgenlos. Jeder Klick hinterlässt eine
Datenspur", erklärt Helmut Eiermann von der Landesdatenschutzbehörde.
Er will die Menschen zum Selbstschutz ermuntern und Ängste nehmen.
"Du kannst als Nutzer 'was tun", sagt Eiermann. Im Workshop "Deine
Spuren im (digitalen) Sand" wollen die Veranstalter darüber
informieren, wer was beobachtet und wie man sich dagegen schützen
kann.
Fast jeder, der sich im Internet bewegt, nutzt Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder Bing. Die komfortablen Dienste, die so manchen Klick ersparen und in Sekundenbruchteilen Ergebnisse liefern, bergen aber auch Gefahren. Nicht nur der vieldiskutierte US-Geheimdienst NSA beobachtet Nutzer bei ihrem Treiben im Internet; sämtliche Anbieter analysieren und protokollieren jeden einzelnen Schritt der Menschen im Netz.
Kursinhalte
Sind meine Daten auf meinem Rechner sicher? Kann man mir beim Surfen über die Schulter schauen und wie kann ich meine E-Mails schützen? Auf solche Fragen wollen die Mitarbeiter des Landesdatenschutzbeauftragten Edgar Wagner Antworten liefern. Die Nachfrage sei sehr groß, sagt Wagner. "Wir bekommen viele Anfragen - auch von Kammern und Verbänden." Bei beiden bisherigen Crypto-Sessions habe es mehr Anmeldungen als Plätze gegeben.
Im Seminar zeigen die Experten unter anderem "diskrete Suchmaschinen". Bei diesen handele es sich um anonyme Alternativen, die im Gegensatz zu den gewöhnlichen Diensten keine Suchanfragen speicherten, erklärt Eiermann. Mit seinem Surf-Verhalten mache sich jeder Nutzer ansonsten wiedererkennbar. Er entwickele mit seinen Vorlieben und Einstellungen einen digitalen Fingerabdruck - eine einzigartige Netz-Identität. Weitere Themen der Fachleute sind die Verschlüsselung von E-Mails oder der Schutz online gespeicherter Daten.
Nach Ansicht des Landesdatenschutzbeauftragten liegen die in Australien entstandenen Kurse voll im Trend: "Sie wachsen im Zuge der NSA-Affäre wie Pilze aus dem Boden." Seit Snowdens Enthüllungen rund um den US-Geheimdienst sei das Interesse am Datenschutz größer denn je. Die neu aufgekommene Bewegung steht nach seiner Ansicht erst am Anfang ihrer Entwicklung. Ende des Jahres sollen die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtags geschult werden. "Die Verschlüsselung muss zu einer sozialen Norm werden", fordert Wagner.