Ausland

Roaming in den USA: Vodafone-Kun­den oft ohne Netz

Wir haben VoLTE-Roaming in den USA getestet. Vor allem Voda­fone-Kunden haben derzeit ein echtes Problem und stehen oft ohne Netz da.
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Ein Blick auf die Webseite von T-Mobile zeigt, dass es für Voda­fone-Kunden schon in wenigen Tagen noch schlimmer kommen könnte. Zum 1. Juli will die ameri­kani­sche Toch­ter­gesell­schaft der Deut­schen Telekom ihr UMTS-Netz abschalten. Damit würde auch diese - gegen­über dem deut­lich besser ausge­bauten AT&T-Netz ohnehin stark einge­schränkte - Roaming-Möglich­keit entfallen.

Die Voda­fone-Pres­sestelle bestä­tigte auf Anfrage die aktu­elle Situa­tion. Abhilfe soll "in den kommenden Wochen" geschaffen werden, wie es weiter heißt. Demnach laufen bereits Tests für VoLTE-Roaming im AT&T-Netz. Sobald diese abge­schlossen sind, sollen Kunden auch wieder das Netz dieses Betrei­bers nutzen können - dann inklu­sive Tele­fonie über 4G, was bislang nicht möglich war. Noch in diesem Jahr soll VoLTE-Roaming auch im Netz von T-Mobile US reali­siert werden.

Mit Telekom Roaming im Verizon-Netz - Vodafone-SIM auf "Netzsuche" Mit Telekom Roaming im Verizon-Netz - Vodafone-SIM auf "Netzsuche"
Foto: teltarif.de
Irgendwo zwischen Bryce Canyon und Monu­ment Valley buchte sich unser Voda­fone-Handy übri­gens doch ins AT&T-Netz ein - wenn auch nur für wenige Stunden. Wir erhielten von AT&T eine Info-SMS mit dem Text: "Welcome, you are roaming on AT&T. Due to network tech­nology compa­tibi­lity, tradi­tional voice calls will not work. Please use data, SMS, and app-based calling." In der Tat konnte der mobile Internet-Zugang im LTE-Netz von AT&T genutzt werden, während Anruf-Versuche fehl­schlugen.

Probleme auch für Telekom-Kunden

Ganz reibungslos läuft VoLTE Roaming indes auch für Kunden der Deut­schen Telekom noch nicht. So kam es während unserer Tests vor, dass die Tele­fonie-Verbin­dungen in den LTE-Netzen von AT&T und T-Mobile nicht aufge­baut werden konnten. Während über AT&T dann gar keine Anrufe möglich waren, wurde bei der T-Mobile-Nutzung auto­matisch von LTE oder 5G auf UMTS umge­schaltet und die Verbin­dung wurde leitungs­ver­mit­telt aufge­baut.

Info-SMS von AT&T Info-SMS von AT&T
Foto: teltarif.de
Die "herkömm­liche" Sprach­ver­bin­dung machte sich im Rahmen unserer Tests sofort bemerkbar. Die auto­mati­sche Umschal­tung ins UMTS-Netz sorgte für einen vergleichs­weise lang­samen Rufaufbau. Zudem war das typi­sche ameri­kani­sche Frei­zei­chen zu hören (das ist bei VoLTE auch im Roaming nicht der Fall). Nicht zuletzt war die Sprach­qua­lität im Test deut­lich schlechter als bei VoLTE-Verbin­dungen.

Mit einer SIM-Karte von o2 konnten wir nur kurze Tests durch­führen. Anders als die Deut­sche Telekom (mit Travel Mobil) und Voda­fone (mit der EasyTravel Flat) bietet die Telefónica-Marke für USA-Reisende noch keine brauch­bare Roaming-Option an. Tele­fonate nach Deutsch­land kosten 1,49 Euro pro Minute, einge­hende Sprach­ver­bin­dungen werden mit einem Minu­ten­preis von 69 Cent tari­fiert. Für den mobilen Internet-Zugang bietet o2 eine Option an, die für 4,99 Euro ledig­lich 50 MB Inklu­siv­volumen bietet.

Weitere Tipps und Hinweise zur Mobil­funk-Nutzung in den USA finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.

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