Urteil: Händler müssen Oppo-Handys aus Sortiment nehmen
Obwohl Smartphones von Oppo und OnePlus hierzulande nicht mehr verkauft werden dürfen, ignorierten einige Händler dieses Urteil. Damit ist jetzt Schluss. Das Landgericht Mannheim hat entschieden, dass auch Wiederverkäufer keine Handys der Marken veräußern dürfen.
Explizit umfasst das Urteil knapp ein Dutzend Anbieter - darunter MediaMarkt, Saturn, Otto und 1&1. Sie würden gegen das Verkaufsverbot verstoßen und entsprechend ebenfalls zur Patentverletzung beitragen. Besagte Patentverletzung rund um eine WLAN-Technologie aus dem Hause Nokia ist die Ursache der misslichen Lage von Oppo und OnePlus.
Keine Oppo- und OnePlus-Handys mehr bei MediaMarkt und Co.
Tolles Handy, das hierzulande nicht verkauft werden darf: Oppo Find X6 Pro
Bild: Oppo
Seit einem Dreivierteljahr steckt der chinesische Konzern BBK Electronics in der Bredouille. Mit seinen Marken Oppo und OnePlus wollte der Smartphone-Hersteller auch in Deutschland durchstarten. Ein Patentstreit mit Nokia machte der Firma einen Strich durch die Rechnung. Inzwischen mussten die Webseiten von Oppo und OnePlus den Verkauf der Smartphones einstellen. Wiederverkäufer haben die Mobilgeräte allerdings weiterhin angeboten. Gesetzeswidrig, wie das Landgericht Mannheim kürzlich urteilte.
Die betreffenden Händler wurden dazu aufgefordert, den Verkauf der Handys von Oppo und OnePlus hierzulande zu beenden. Im Urteil sind einige namhafte Anbieter aufgelistet. Dazu zählen MediaMarkt, Saturn, Otto, 1&1, Drillisch, Freenet, Logitel, Cyberport, Expert, der Großhändler Brodos und der Mobilfunk-Dienstleister Komsa. Während manche Unternehmen wie Cyberport und Expert der Aufforderung bereits nachgekommen sind, finden sich noch Oppo-Smartphones bei Shops wie MediaMarkt und Otto.
Statement von Nokia zum Verkaufsverbot
Bei Netzwelt stießen wir auf eine Äußerung des Netzwerkausrüsters zur Sachlage. "Oppo war nicht bereit, den abgelaufenen Lizenzvertrag zu fairen und angemessenen Bedingungen zu erneuern oder die Angelegenheit gütlich zu regeln", prangert Nokia Oppo an. Die Firma würde die Technologien seit fast zwei Jahren nutzen, ohne Lizenzgebühren zu bezahlen.
Man fordere "Oppo erneut auf, sich an die Regeln zu halten und die Auseinandersetzung entweder auf dem Verhandlungsweg oder im Rahmen eines Schiedsverfahrens zu lösen, um ein faires Ergebnis zu finden, das für beide Parteien zufriedenstellend ist."
In einer weiteren Meldung geht es um: Honor 90 und Honor 90 Pro kommen als 200-MP-Handys.