Verkaufsverbot

Nokia zwingt Oppo und OnePlus zum Verkaufsstopp

Das Urteil hat es in sich. Die Smart­phone-Marke Oppo darf keine Geräte mehr in Deutsch­land verkaufen.
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Smart­phone-Hersteller Oppo setzt den Verkauf von Handys in Deutsch­land aus. Grund dafür ist eine Klage von Nokia. Das Land­gericht München 1 verhängte am Frei­tag­nach­mittag ein Verkaufs­verbot gegen Oppo und auch gegen das Premi­uman­gebot von OnePlus, wie die WirtschaftsWoche berichtet.

Leere im Online-Shop

Im Kern gehe es um die Verlet­zung eines Mobil­funk­patents. Wie das Land­gericht München 1 entschieden hat, dürfen daraufhin Smart­phones der Marken Oppo und Vivo nicht mehr vermarktet oder vertrieben werden. Es gehe um einen Markt­anteil von mehr als zehn Prozent in Deutsch­land. Oppo-Pres­sespre­cher Peter Mander­feld habe gegen­über der WirtschaftsWoche dazu verlauten lassen: "Abge­sehen davon, dass wir den Verkauf und die Vermark­tung von bestimmten Produkten aussetzen, wird Oppo den Betrieb in Deutsch­land fort­setzen." Oppos Top-Modell Find X5 Pro ist derzeit im Online-Shop der Marke nicht zu finden Oppos Top-Modell Find X5 Pro ist derzeit im Online-Shop der Marke nicht zu finden
Bild: teltarif.de
Wann das aller­dings wieder der Fall sein wird, ist derzeit noch unklar. Im Oppo-Online-Shop werden derzeit keine Smart­phones der Marke vertrieben. Unter "Aktuell sind Produkt­infor­mationen auf unserer Webseite nicht verfügbar." heißt es: "Ja, du kannst deine OPPO Produkte weiterhin unein­geschränkt nutzen, auf den Support zugreifen und du erhältst selbst­ver­ständ­lich auch alle zukünf­tigen Updates." Auch im Online-Shop von OnePlus werden derzeit keine Smart­phones zum Verkauf ange­boten. Ledig­lich Acces­soires wie Lade­kabel oder Cases können erworben werden.

Oppo und OnePlus gehören zum BBK-Konzern. Dem Bericht der WirtschaftsWoche zufolge klagt Nokia auf Basis teils derselben Patente auch gegen die eben­falls zum BBK-Konzern gehö­rende Marke Vivo, die in einem Zeit­raum von sechs Monaten auch gezwungen sein könnte, dem Deutsch­land-Geschäft den Rücken zu kehren.

Andere Händler dürfen zunächst weiter­ver­kaufen

Händler wie MediaMarkt und Saturn dürfen wohl im Bestand befind­liche Geräte noch weiter­ver­kaufen. Der Bezug von neuer Ware wäre auch von Toch­ter­unter­nehmen aus dem Ausland möglich, wobei hier darüber speku­liert wird, dass sich Nokia dagegen mit einer Zoll­beschlag­nahme wehren könnte.

Weiter heißt es, dass Nokia auch in Frank­reich, Spanien, Groß­bri­tan­nien Nieder­landen, Finn­land und Schweden klagt. Sofern sich die Gerichte an dem deut­schen Urteil orien­tieren, könnte Oppo damit gänz­lich aus West­europa verschwinden.

Die meisten modernen Smart­phones verfügen mitt­ler­weile über 5G-Mobil­funk. Seit nunmehr drei Jahren ist der neue Mobil­funk­stan­dard in Deutsch­land verfügbar. Was vom Netz zu erwarten ist, hat das Analy­seun­ter­nehmen OpenSignal unter­sucht.

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