Musik-Streaming im Test

Spotify nur Mittelfeld

Stiftung Warentest hat Musik-Streaming-Dienste getestet. Während Spotify und Apple Music nur mittlere Plätze belegen können, führt ein Underdog das Testfeld an.
Von Johannes Kneussel

Spotify wurde wegen der deutlicher Mängel im Kleingedruckten zusammen mit zahlreichen weiteren Diensten um eine ganze Note abgewertet. Spotify wurde wegen der deutlicher Mängel im Kleingedruckten zusammen mit zahlreichen weiteren Diensten um eine ganze Note abgewertet.
Bild: dpa
CDs und große MP3-Sammlungen haben für viele Musik-Liebhaber schon lange ausgedient. Streaming heißt das Zauberwort, welches im Jahr 2016 dafür sorgt, dass man mit Spotify, Google Play Music und Co. Zugang zu praktisch jedem aktuellen oder auch älteren Song hat.

Stiftung Warentest hat elf Musik-Stream-Dienste genau unter die Lupe genommen und kommt zu teilweise unerwarteten Ergebnissen. So können Apple Music, Spotify, Google Play Music und Amazon Prime nicht überzeugen, während der deutsche Service Juke die Bestnote einkassiert.

Auswahl und Qualität (fast) immer gut

Spotify wurde wegen der deutlicher Mängel im Kleingedruckten zusammen mit zahlreichen weiteren Diensten um eine ganze Note abgewertet. Spotify wurde wegen der deutlicher Mängel im Kleingedruckten zusammen mit zahlreichen weiteren Diensten um eine ganze Note abgewertet.
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Keine Blöße geben sich alle Streaming-Dienste in Sachen Qualität und Angebot. Nach Stiftung Warentest ist die abgespielte Musik in Sachen Klang und Frequenz­bereich (in der jeweils höchsten Qualitätsstufe) nicht von einer Audio-CD zu unterscheiden. Auch das Angebot weist bei allen Anbietern fast keine Lücke auf. Einzig Amazon Prime Music hat mit einem kleineren Katalog zu kämpfen, setzt aber zusammen mit Amazon Prime Video und dem kostenlosen Versand auf ein etwas anderes Geschäftsmodell.

Probleme im Kleingedruckten - und bei der Sicherheit

Größere Mängel stellt das Institut bei den AGB und Datenschutzrichtlinien zahlreicher Dienste fest. Besonders Amazon, Apple und Spotify benachteiligten Kunden durch schwer verständliche Texte und Klauseln, die vor deutschen Gerichten keine Gültigkeit hätten. Spotify hält sich so beispielsweise das Recht vor, Nutzern ohne Angabe von Gründen das Konto zu sperren.
Um komplette ganze Note abgewertet wegen deutlicher Mängel im Kleingedruckten wurden: Apple Music, Spotify, Google Play Music, Microsoft Groove, Qobuz Music, Amazon Prime Music. Apple Music bietet sehr gute Hörqualität und ein großes Repertoire, befindet sich wegen der Mängel im Kleingedruckten allerdings trotzdem nur auf dem fünften Platz. Apple Music bietet sehr gute Hörqualität und ein großes Repertoire, befindet sich wegen der Mängel im Kleingedruckten allerdings trotzdem nur auf dem fünften Platz.
Bild: Apple

Juke ist am besten, Deezer und Tidal folgen auf den Plätzen

Am besten abgeschnitten hat der deutsche Musik-Anbieter Juke, der zu Media-Saturn gehört und laut Stiftung Warentest auch den besten Service bietet. Die Bedienung ist allerdings nur befriedigend. Beim Platzhirsch Spotify wird vor allem der nur befriedigende Service kritisiert. Microsoft Groove leide vor allem an der schlechten Bedienung und Unübersichtlichkeit.

Auf den Plätzen 2 und 3 stehen Deezer Music und Tidal. Apple, Spotify, Google Play Music und Groove von Microsoft bilden das Mittelfeld, während Amazon Prime den letzten Platz belegt. Den vollständigen Test aller elf Musikstreamingdienste finden Sie auf dem Onlineportal der Stiftung Warentest (Download 2,50 Euro).

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