Digital statt analog

Statt Faltkarte: Was die gängigen Wander-Apps können

App gehts: Mit einem Smart­phone und dem rich­tigen Programm lässt sich die nächste Wande­rung planen und unter­wegs navi­gieren. Die Stif­tung Waren­test hat fünf beliebte Apps auspro­biert.
Von dpa /

Wandern mit dem Smartphone Wandern mit dem Smartphone
Bild: dpa
Ja, es gibt sie noch: Die gute alte Wander­karte. Ein treuer Begleiter mit Knicken und Rissen, dessen Benut­zung sich aber nicht intuitiv erschließt. Eine Alter­native sind Wander-Apps für das Smart­phone, die Outdoor-Fans ziel­sicher navi­gieren sollen. Doch wie gut funk­tio­niert das? Und worauf sollte man achten?

Die Stif­tung Waren­test hat sich die fünf Wander-Apps ange­schaut, die Nutzer im Google Play Store am häufigsten herun­ter­geladen haben: Alltrails, Bergfex, Komoot, Outdoor­active und Wikiloc. Getestet wurden jeweils die iOS- und Android-Voll­ver­sionen.

Das Angebot reicht hier von Karten­paketen ab vier Euro bis zu Premi­umver­sionen für 60 Euro jähr­lich. Alle Anbieter haben auch kosten­lose Versionen im Angebot, die weniger Funk­tionen bieten. Navi­gation etwa sei dann zum Teil nicht möglich.

So funk­tio­nieren die Apps

Wandern mit dem Smartphone Wandern mit dem Smartphone
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Touren lassen sich über die Webseite der Anbieter oder mit der jewei­ligen App planen. Ein großer Compu­ter­bild­schirm bietet dabei mehr Über­sicht, wobei den Testern die Routen­pla­nung per App bei Komoot besser gefiel. Mit den Diensten lassen sich Stre­cken anderer Nutzer suchen oder Routen selbst erstellen, um zum Beispiel allzu ausge­tre­tene Pfade zu meiden. Filter helfen dabei, pass­genaue Touren zu finden, etwa was den Schwie­rig­keits­grad der Wande­rung angeht.

Die Ergeb­nisse: Zwei Anbieter über­zeugen

Die Tester schnürten unter anderem selbst die Wander­stiefel, um die Apps zu testen: in der Lüne­burger Heide, den Berch­tes­gadener Alpen und im Harz. Sie prüften die Navi­gation auch auf anspruchs­vollen Abschnitten und bei Hinder­nissen wie Wegsper­rungen.

Komoot und Outdoor­active navi­gierten die Wanderer dabei am besten und erhielten die Note "Gut", so das Ergebnis in der Zeit­schrift "test" (Ausgabe 10/2021). Beide Apps zeigten als einzige Pfeile zur genauen Stre­cken­füh­rung. Auch die Sprach­ansagen gefielen den Testern. So könne das Handy während der Tour in der Tasche bleiben.

Die Anbieter Alltrails und Bergfex eignen sich der Stif­tung Waren­test zufolge eher für routi­nierte Wanderer, da Pfeile und auch die verblei­bende Wegstrecke und Gehzeit fehlten. Bei Wiki­locs fehlte es den Experten an orien­tie­renden Details der Stan­dard­karten.

An einer Stelle versagte jede der getes­teten Apps - an einer Wegsper­rung im Harz. Alle Dienste steu­erten die Tester auf einen seit Monaten gesperrten Teil des Harzer Hexenstiegs. Da blieb nur die Umkehr.

Tipps für die Anwen­dung unter­wegs

Die Experten raten dazu, die Karten vor der Tour herun­ter­zuladen und dann offline zu nutzen. Das gehe mit den Voll­ver­sionen und sei in weiten Teilen Deutsch­lands ratsam. Wer die Sprach­navi­gation nutzt, die Display-Hellig­keit mini­miert und andere Apps ausschaltet, spart außerdem Akku. Im Zweifel eine Power­bank mitnehmen.

Vor einem Viertel­jahr­hun­dert star­tete die Erfolgs­geschichte des Smart­phones. Mit immer mehr Fähig­keiten ersetzt das Technik-Wunder immer mehr Alltags­gegen­stände - und das mit Über­raschungs­effekt.

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