Privatsphäre bei WhatsApp & Co: Test der Stiftung Warentest
Die bekanntesten Messenger sind nicht unbedingt die sichersten, das fand auch Stiftung Warentest bei ihrem Privatsphären-Test heraus. Im Rahmen einer umfassenden Analyse wurden 30 Kommunikationstools für Android und iOS bezüglich des Datenschutzes erprobt. Ergänzend hat das Portal die Funktionen und die Bedienbarkeit überprüft.
Lediglich ein Messenger, nämlich Wire, schrammte in puncto Privatsphäre haarscharf an der Benotung „gut“ vorbei. Alle anderen Chat-Programme mussten sich in dieser Disziplin mit einem knappen „befriedigend“ bis hin zu „ausreichend“ begnügen. Den Gesamtsieg sicherte sich Signal.
Stiftung Warentest erörtert Messenger-Sicherheit
Angeblich der sicherste Messenger: Wire
Wire Swiss GmbH
Messenger sind aus dem heutigen Smartphone-Alltag kaum noch wegzudenken. Sowohl privat als auch beruflich sorgen sie für eine unkomplizierte und vielseitige Kommunikation. Oftmals steht aber der Funktionsumfang vor dem Schutz der Privatsphäre. In der aktuellen Ausgabe von Stiftung Warentest hat die Verbraucherorganisation 30 Messengern auf den Zahn gefühlt. Während der Großteil beim Funktionsumfang, der Einrichtung und der Nutzung gut abschneidet, überzeugt keine der Anwendungen vollends im Bereich Datenschutz.
Die Stiftung untersuchte Punkte wie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Erfassung von Nutzerdaten, Spezialfunktionen (etwa IP-Verschleierung und lokale Backups) sowie das Einhalten von rechtlichen Vorgaben. Unter den 30 getesteten Apps finden sich jeweils 14 in einer Fassung für Android und iOS wieder. Lediglich Conversations und iMessage sind exklusiv für die Google-Plattform respektive die Apple-Plattform verfügbar. Wire wirbt damit, einen vom IDC als führend anerkannten Sicherheits- und Datenschutzansatz zu nutzen. Tatsächlich bietet der Messenger laut der Stiftung Warentest mit der Note „befriedigend (2,7)“ den besten Privatsphärenschutz.
Weitere Ergebnisse der Messenger-Sicherheit
Angeblich unsicherster Messenger: Kik
MediaLab AI - Kik
Mit einer eher mittelprächtigen Bewertung des Datenschutzes „befriedigend (3,5)“ erzielte Signal den Gesamtsieg. Das Testurteil lautete „gut (2,3)“. Dabei spielten der sehr gute Funktionsumfang und die gute Bedienbarkeit eine Rolle. Die oft kritisierten Anwendungen WhatsApp und Facebook Messenger konnten das gleiche Ergebnis beim Schutz der Privatsphäre einfahren. Snapchat und Google Hangouts schnitten in dieser Disziplin schlechter ab.
Besonders besorgniserregend ist das Datenschutz-Prädikat „ausreichend (4,0)“ des hauptsächlich für Teenager gedachten Messengers Kik. Da Telegram auch als soziales Netzwerk gilt, konnte die Stiftung keine Endnote vergeben. Der Privatsphärenschutz lag aber auf dem Niveau von WhatsApp, Signal, Line und dem Facebook Messenger.
Wie das Amtsgericht Frankfurt urteilte, werden WhatsApp-Nutzer für Hetzerei bestraft.