Internet per Mobilfunk

Hintergrund: So funktioniert der UMTS-Nachfolger LTE

In Gebieten ohne DSL bietet LTE in Zukunft schnelles Internet
Von Christian Immler

Wenn LTE eine Alternative zum Festnetzanschluss sein soll, liegt es nahe, dass man darüber auch telefonieren möchte. In diesem Punkt unterscheiden sich die Tarife von Vodafone und Telekom deutlich.

Die Telekom versteht LTE als Ersatz für nicht verfügbares DSL in ländlichen Regionen und bietet die neue Technik auch nur dort an, wo kein DSL möglich ist. Obwohl der LTE-Tarif bei der Telekom Call&Surf Comfort via Funk heißt, wird dabei die Telefonie über einen Festnetzanschluss realisiert. Zudem bietet die Telekom den LTE-Tarif nur an Standorten an, an denen kein DSL verfügbar ist.

Im Gegensatz dazu ist bei Vodafone LTE Zuhause eine echte Alternative zum Komplettanschluss zuhause und wird überall angeboten, wo die Funktechnik bereits ausgebaut ist, auch in Gebieten mit DSL-Versorgung. Telefonie wird über VoIP im LTE-Netz realisiert, so dass kein Festnetzanschluss mehr nötig ist. Es ist sogar möglich, eine vorhandene Festnetztelefonnummer bei der Kündigung des alten Telefonanschlusses auf einen Vodafone LTE-Anschluss mitzunehmen. Der verwendete LTE-Router muss zum Telefonieren eine TAE-Anschlussdose haben, an der ein vorhandenes Analogtelefon betrieben werden kann. Mit dem Handy über LTE zu telefonieren ist derzeit in Deutschland noch nicht möglich. In den USA bieten die Netzbetreiber Sprint und AT&T mit dem HTC Evo 4G und dem HTC Inspire 4G die ersten LTE-fähigen Smartphones an.

LTE-Router von Vodafone und Telekom

Fritz!Box 6840 LTE Fritz!Box 6840 LTE
Foto: AVM
Die Telekom liefert den von Huawei gebauten WLAN-Router Speedport LTE, der ausschließlich das in ländlichen Regionen verwendete 800-MHz-Band unterstützt. In Großstädten mit DSL bietet die Telekom ohnehin kein LTE an. Das Gerät verfügt über zwei Anschlüsse für externe Antennen, so dass man bei der Standortwahl im Haus sehr flexibel ist.

Für LTE-Anschlüsse ohne Telefonie bekommt man von Vodafone einen ähnlichen LTE-Router, an dem eigene Computer per Netzwerkkabel oder WLAN angeschlossen werden können. Bei einem kombinierten Anschluss für Telefon und Internet liefert Vodafone eine erweiterte Version des WLAN-Routers EasyBox, der bei DSL-Anschlüssen geliefert wird. Dieses Gerät verfügt über vier LAN-Buchsen sowie eine eingebaute Telefonanlage, an der bis zu drei analoge Endgeräte betrieben werden können. Die Verbindung ins LTE-Netz erfolgt dann über ein externes LTE-Modem, das mit dem Router über ein Netzwerkkabel verbunden wird. Auf diese Weise ist es möglich, den WLAN-Router zentral im Bereich der Wohnräume aufzustellen, das LTE-Modem jedoch an einer für den Empfang günstigen Stelle auf dem Dachboden. Wer keine Netzwerkkabel verlegen möchte, kann Router und Modem auch per Powerline Connection (PLC) über das hausinterne Stromnetz verbinden.

Die Fritz!Box 6840 LTE

AVM präsentierte auf der CeBIT 2011 erstmals eine Fritz!Box für das LTE-Netzwerk. Wie die Fritz!Boxen für DSL enthält auch die LTE-Version einen Router für LAN und WLAN sowie eine eingebaute Telefonanlage, mit der auch schnurlose DECT-Telefone betrieben werden können. Über einen USB-2.0-Port angeschlossene Geräte wie Speichermedien oder Drucker werden per Druck- und Mediaserver im Heimnetz angeboten - auch bei ausgeschaltetem Computer. Die FRITZ!Box 6840 LTE unterstützt vollständig das neue Internetprotokoll IPv6, das über LTE ebenfalls genutzt werden kann. Der Internetzugang kann je nach Verfügbarkeit über beide LTE-Frequenzbänder - 800 MHz für dünner besiedelte ländliche Regionen und 2,6 GHz für den Einsatz in Stadtgebieten erfolgen.

Wie Sie einen LTE-Anschluss im eigenen Haus in Betrieb nehmen und was es mit den LTE-Surfsticks auf sich hat, lesen Sie auf der dritten und damit letzten Seite.

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