Eindeutig

Volders: Meiste Kündigungen bei Vodafone

Jedes Jahr legt der Vertrags­manager Volders seine Kündi­gungs-Analyse vor. Oft wurde wegen schlechtem Kunden­ser­vice gekün­digt, Voda­fone weist 2019 und 2020 die höchste Anzahl verlo­rener Kunden auf.
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Wir haben schon öfters über den Kündi­gungs­ser­vice des Vertrags­mana­gers Volders berichtet, dessen regel­mäßige Kündi­gungs­sta­tistik für inter­essante Diskus­sionen sorgt.

2019-2020 Haupt-Kündi­gungs­grund: Voda­fone

Der Sektor Telekommunikation liegt an der Spitze der Top-15. Der Sektor Telekommunikation liegt an der Spitze der Top-15.
Grafik: volders.de / Screenshot: teltarif.de
Im zweiten Jahr in Folge setzte Volders die meisten Vertrags­been­digungen aufgrund des Kunden­ser­vices bei Voda­fone durch. Auch der Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­band hatte letzte Woche in einer Pres­semit­tei­lung bekannt gegeben, dass das Unter­nehmen beson­ders häufig Anlass zur Beschwerde gibt.

Neu in den Top 15 der am meisten gekün­digten Unter­nehmen wegen unzu­rei­chender Kunden­betreuung ist erst­mals die Fitness­kette McFit, auch die prozen­tualen Anteile der Strea­min­gan­bieter inner­halb der Top 15 nahmen zu.

Kunden­ser­vice ist wichtig

Ein effi­zienter und zufrie­den­stel­lender Kunden­ser­vice kann ein wich­tiger Faktor für den Erfolg eines Unter­neh­mens sein. Der Vertrags­manager Volders hat auch dieses Jahr unter­sucht, welche Unter­nehmen aufgrund ihrer Kunden­betreuung die höchste Anzahl an Vertrags­been­digungen verkraften mussten. Dafür wurden rund 26.000 Kündi­gungen unter Angabe der Begrün­dung “Schlechter Kunden­ser­vice” für die Jahre 2019 und 2020 berück­sich­tigt und mitein­ander vergli­chen.

Voda­fone verliert die meisten Kunden

Vodafone bleibt zwei Jahre lang an der Spitze der Kündigungen Vodafone bleibt zwei Jahre lang an der Spitze der Kündigungen
Grafik: volders.de / Screenshot: teltarif.de
Unter den Unter­nehmen, welche die meisten Kündi­gungen aufgrund ihres Kunden­ser­vices hinnehmen mussten, verzeichnet Voda­fone 2020 den höchsten Anteil – auch 2019 führte das Unter­nehmen das Ranking an. Gemessen an den prozen­tualen Anteilen inner­halb der Top 15 nimmt der Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter rund 19 Prozent ein, 2019 waren es noch 22 Prozent.

Neu dabei: PayPal

Neu in die Top 15 steigt Finanz­dienst­leister PayPal mit circa 13 Prozent ein und weist damit den zweit­höchsten Anteil auf. Strea­ming-Anbieter Sky bean­sprucht, wie auch im Jahr 2019 (zehn Prozent), den dritten Platz mit rund elf Prozent für sich.

o2 hat weniger Kündi­gungen

Weniger Kündi­gungen weist hingegen o2 auf: 2020 nimmt der Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter mit rund zehn Prozent Platz vier ein, während das Unter­nehmen 2019 mit etwa 15 Prozent noch den zweiten Platz inne­hielt. Der nächste Konzern für Tele­kom­muni­kation, die Telekom, komplet­tiert mit 8,4 Prozent die Top Fünf im ersten Corona-Jahr. 2019 waren es 8,1 Prozent und Platz sechs.

Kündi­gungs­zuwachs wegen Corona: Strea­min­gan­bieter und Fitness­stu­dios

Im Vergleich zum Jahr 2019 sanken die Vertrags­been­digungen wegen des Kunden­ser­vices bei den Tele­kom­muni­kati­ons­anbie­tern deut­lich. Während 2019 der prozen­tuale Anteil unter den Top 15 für diese Anbieter noch rund 70 Prozent betrug, fiel dieser 2020 auf 55 Prozent. Die Strea­ming-Anbieter weisen hingegen eine gegen­tei­lige Entwick­lung auf: Ihr Anteil inner­halb der Top 15 stieg von circa 15 auf 17 Prozent.

Im Einzelnen ist diese Entwick­lung anhand des Anstiegs der Kündi­gungen bei Sky sowie an den Neuzu­gängen Amazon Prime (etwa 1,9 Prozent) und Spotify (circa 1,8 Prozent) zu erkennen, die Platz 14 und 15 einnehmen.

Der Sportstrea­min­gan­bieter DAZN konnte sich hingegen verbes­sern: Der prozen­tuale Anteil unter den Top 15 sank von 3,4 auf 2,3 Prozent, womit das Unter­nehmen von der neunten auf die zwölfte Stelle im Ranking rutschte. Viel­leicht auch, weil ja wieder mehr Live-Fußball statt­findet.

Fitness­stu­dios Opfer von Corona

Mit McFit (rund 2,3 Prozent) befindet sich nun auch ein Fitness­studio unter den Top 15 der Unter­nehmen, die ihre Kunden mit ihrem Service nicht zufrieden stellen konnten. Mit dem Neuein­stieg landet die bekannte Fitness­stu­dio­kette auf Platz 13.

Mathias Rhode, von Volders, erläu­tert sein Zahlen­werk: "Noch domi­nieren die großen Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter das Ranking der Unter­nehmen, bei denen unsere Nutzer den Kunden­ser­vice als Kündi­gungs­grund angeben. Aller­dings verzeichnet dieses Mal die Branche der Strea­min­gan­bieter einen deut­lichen Anstieg, während der Anteil von Voda­fone und Co. sank. Ebenso befindet sich nun das erste Fitness­studio im Ranking. Das zeigt uns, dass sich während der Pandemie neue Problem­felder in anderen Bran­chen eröffnet haben. Mit der gestie­genen Nach­frage und den vermehrten, auch Pandemie-bedingten Anliegen scheinen die Kunden­ser­vices noch nicht optimal umgehen zu können. Wichtig wäre es, jetzt in den Ausbau des Kunden­dienstes zu inves­tieren, denn zufrie­dene Kunden bedeuten gleich­zeitig auch unbe­zahl­bare, posi­tive Mund­pro­paganda."

Voda­fone hat heute seine Geschäfts­zahlen 2020-21 vorge­legt.

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