Umfrage: Kündigungsgrund schlechtes Netz
Warum kündigen Kunden ihren Mobilfunkvertrag? Häufig wegen schlechtem Netz.
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Wir haben schon über das Unternehmen "Volders" berichtet, das Laufzeitvertragskunden auf Wunsch dabei helfen kann, wenn beispielsweise ein Mobilfunkvertrag, ein Zeitungsabo, ein Fitnessstudie oder eine Versicherung zu kündigen ist, und auch gleich eine Formulierung des Kündigungsschreibens vorschlägt. Ferner kann das Schwester-Unternehmen "Volders Versicherungsvermittlung" bei der Vermittlung eines "neuen" Vertrages behilflich sein. Volders nennt 1,6 Millionen Kunden in seinen Beständen.
Warum haben Sie gekündigt?
Warum kündigen Kunden ihren Mobilfunkvertrag? Häufig wegen schlechtem Netz.
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Dabei wird natürlich auch nach dem Kündigungsgrund gefragt und solche Informationen sind für die von der Kündigung betroffenen Unternehmen unter Umständen bedeutsam, weil sie ein Interesse daran haben (sollten), diese Gründe möglichst zu vermeiden. Schließlich sind nur lang bleibende Kunden auf Dauer interessant.
90 Prozent haben Internet-Probleme
Jetzt wurde bekannt, dass eine Umfrage von Volders unter 1.160 Verbrauchern, die ihren Telekommunikationsanbieter in letzter Zeit (genauer zwischen dem 15. Juli und dem 31. August 2020) gewechselt haben, zu fast 90 Prozent über Beeinträchtigungen bei ihrem mobilen Internet-Empfang und der Internet-Verbindungsqualität klagen. Die Ergebnisse wertete das Unternehmen komplett anonymisiert aus.
Kündigungsgrund: Schlechter Empfang
Wenn man die Kündigungsgründe nach Netzbetreiber aufgeschlüsselt ansieht, kündigen bei Telefónica (o2) anteilig die meisten Verbraucher wegen “schlechten Empfangs”. In Zahlen sind das aber "nur" fünf Prozent aller Kündigungen im Jahre 2020 bei o2.
Leichte Verbesserung
Aber es gibt auch Veränderungen, denn 2019 betrug der Anteil bei o2 fast sieben Prozent. Vodafone folgt mit 3,6 Prozent (2019 waren es knapp vier Prozent). Die Kündigungen wegen schlechten Empfangs bei der Deutschen Telekom liegen sowohl 2019 als auch 2020 stabil bei etwa 1,8 Prozent (vorher 2,1 Prozent). Daraus kann man vielleicht ableiten, dass der laufende Netzausbau auch wirklich bei den Kunden spürbar ankommt.
Verbraucher monieren den Empfang – vor allem auf dem Land
Über ein Drittel der Befragten in der Umfrage von Volders kritisieren Empfangsstörungen bei ihrem Telekommunikationsanbieter, die ein bis drei Mal in der Woche auftreten. Rund zehn Prozent sagen aus, dass sie vier bis zehn Mal mit derartigen Problemen zu kämpfen haben. Knapp 15 Prozent sogar über zehn Mal pro Woche. Damit bemängeln insgesamt circa 60 Prozent der befragten Kunden den Empfang.
Beim mobilen Internet sind es fast 90 Prozent, die über Beeinträchtigungen klagen. 45 Prozent der Befragten weisen darauf hin, dass sie ein bis drei Mal pro Woche Probleme mit dem Internetempfang haben. Ein Drittel gibt an, im selben Zeitraum mehr als zehn Mal keine beständige Verbindung ins World Wide Web zu haben. Vor allem in ländlichen Regionen kommt es zu Unterbrechungen der Verbindung, das sagen rund 60 Prozent der Umfrage-Teilnehmer.
Klare Forderung: Noch mehr Ausbau
Mathias Rhode, Marketing Chef bei Volders, spricht das aus, was viele wissen oder denken: “Für ein so technologisch fortschrittliches Land wie Deutschland ist es eigentlich unabdingbar, flächendeckenden Empfang zur Verfügung zu stellen. Die Kunden erwarten zurecht, Internet sowie Telefon ohne Probleme nutzen zu können. Schließlich liegen die Ausgaben für diesen Service bei mehreren hundert Euro im Jahr. Dass viele Verbraucher nicht zufrieden sind, zeigt unsere Umfrage deutlich. Hoffentlich ändert sich das mit dem Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland.”
Zahlenbasis unklar
Nun kann man dagegen halten, dass nicht gesagt wurde, wie viele Kunden von Volders sich auf die jeweiligen Netzbetreiber aufteilen. Entspricht das Verhältnis dem generellen Marktanteil der Anbieter oder ist der Anteil der unzufriedenen Kunden, die wechseln wollen, höher, was den Effekt dann etwas verstärkt. Wenn z.B. Kunden mehr mit o2 unzufrieden sind, werden sie eher einen Kündigungshelfer in Anspruch nehmen.
Interessant wäre auch gewesen, die anderen Kündigungsgründe zu erfragen: Wird der Anschluss nicht mehr gebraucht (weil Umzug, Zusammenzug) oder war es nur ein Zweitvertrag?
Oder war der genutzte Tarif preislich nicht mehr attraktiv? Es gibt ja viele gute Angebote, die man aber nach 2 Jahren unbedingt kündigen muss, weil es sonst automatisch empfindlich teurer würde.
In unserem Handytarif-Vergleich können Sie ihren Tarif nicht nur nach den zu erwartenden Kosten, sondern auch nach dem verwendeten Netz-Anbieter auswählen. Damit ersparen Sie sich vielleicht später einen Kündigungsgrund.